ZAHLEN ZUM TAG. Der Bund hat nicht immer weniger, sondern (wieder) immer mehr Mitarbeiter. 2019 werden es erstmals seit langem über 140.000 sein.
Gerne wird von Regierungspolitikern von einem „schlanken Staat“ und „Bürokratieabbau“ geredet. Das ist nachvollziehbar und grundsätzlich auch stimmig: Wer die Steuern- und Abgabenquote senken will, hat entsprechenden Handlungsbedarf. Umso bemerkenswerter ist die Wirklichkeit, die Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) in den Budgetunterlagen skizziert. 2019 hat der Bund voraussichtlich 140.481 Planstellen bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ausgelagerte Bereiche sind dabei ausdrücklich nicht berücksichtigt.
So viele Stellen hat der Bund schon sehr lange nicht gehabt. Von 2003 auf 2004 ist die Zahl von 156.666 auf 135.242 gesunken. Allerdings nicht aufgrund eines Bürokratieabbaus, sondern aufgrund der Auslagerung der Universitäten; die Leute dort sind quasi aus der Statistik gefallen.
Von 2004 bis 2015 hat sich die Zahl kaum verändert. Seither steigt sie wieder. Grund: In Folge der Flüchtlingskrise wurde das Asylwesen ausgebaut und nun wird auch noch der Polizeiapparat aufgestockt. Auf der anderen Seite gibt es aber weiterhin keinen wahrnehmbaren Abbau. In der „Allgemeinen Verwaltung“ ist die Zahl der Mitarbeiter heuer um rund 500 auf 49.325 gestiegen; 2019 soll sie laut Statistik zum Voranschlag um 357 sinken.
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