Tiefes Misstrauen

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BERICHT. Laut Eurobarometer schenken 57 Prozent der ÖsterreicherInnen der Regierung eher kein Vertrauen.

Die Coronakrise hat Österreich und seiner Regierung massiv zugesetzt. Das unterstreichen aktuelle Daten, die die Europäische Kommission veröffentlicht hat. Im Rahmen der Eurobarometer-Befragungen erklärten im Frühjahr nur noch 38 Prozent der Menschen hierzulande, der Regierung eher zu vertrauen. Der Anteil derer, die ihr eher nicht vertrauen, ist mit 57 Prozent viel größer. Gegenüber dem vergangenen Sommer haben sich die Verhältnisse damit gedreht. Der „Misstrauenswert“ ist um 20 Prozentpunkte gestiegen, der „Vertrauenswert“ um 21 Prozentpunkte eingebrochen. Einen solchen Einbruch (in Prozentpunkten) verzeichnete im EU-Raum ansonsten nur die tschechische Regierung. Wie bei der slowenische überwieg bei ihr der Anteil der Menschen, die ihr eher misstrauen am extremsten – und zwar mit 81 zu 19 Prozent.

Mehr Vertrauen als Misstrauen genießen in der EU noch immer die Regierungen von Luxemburg, Dänemark, den Niederlanden, Finnland, Schweden, Deutschland, Estland und Malta.

Vielleicht haben auch die starken Veränderungen in Österreich mit Widersprüchen zwischen „Message“ und Wirklichkeit zu tun. Wirtschaftlich etwa kommt das Land im europäischen Vergleich nicht „gut“, sondern leicht unterdurchschnittlich durch die Krise: Laut Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission gibt es nach einem größeren Einbruch im vergangenen Jahr ein kleineres Wachstum heuer und voraussichtlich auch im nächsten Jahr. Die Defizite sind wiederum überdurchschnittlich. Das Glück ist, dass die Schuldenquote (schon) vor der Krise genauso niedriger war als in viele anderen Staaten wie die Arbeitslosenquote.

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