Nur Blümel fällt noch viel tiefer

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BERICHT. Umfragewerte: ÖVP und Grünen sowie Kurz und Kogler haben zumindest vorerst eine Talsohle erreicht.

Während die SPÖ ausgerechnet nach einem Bundesparteitag in eine Debatte über ihren Zustand stürzt sowie die FPÖ auch unter Herbert Kickl noch keinen Aufschwung erfährt, tut sich aufseiten der Regierung bemerkenswertes: Umfragewerte sind zuletzt nicht anhaltend stark bzw. weiter gesunken, sondern haben sich stabilisiert.

Wobei es eine große Ausnahme gibt: Im APA/OGM-Vertrauensindex scheint Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) die Rechnung dafür zu bekommen, Verfassungsgerichtshof, Parlament und Bundespräsident im Zusammenhang mit Aktenlieferungen für den Ibiza-U-Ausschuss verhöhnt zu haben: Schon im Frühjahr war er so schlecht wie keiner seiner Amtsvorgänger gelegen; der Saldo aus dem Anteil der Befragten, die ihm vertrauen und dem, die das nicht tun, hatte in seinem Fall minus 16 betragen. Jetzt misstraut ihm eine noch viel größere Mehrheit: Der negative Wert hat sich beinahe verdoppelt und beträgt nun minus 31.

Die Regierungsspitze kann dagegen aufatmen: Erstmals seit mehr als einem Jahr bzw. dem Beginn der Coronakrise gibt es für sie nur einen minimalen Rückgang oder einen Zugewinn. Bei Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) belief sich der Saldo vor Corona auf 19, ist dann im April 2020 auf 51 geklettert und seither mehr oder weniger kontinuierlich bis April 2021 auf neun gesunken. Jetzt gab es nur noch einen Rückgang auf acht. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) konnte sich von zwei auf sechs verbessern. Zum Auftakt der Krise erreichte er 36, zuvor lag er bei 21. Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) stieg mit einem Saldo von zwei aus, sein Nachfolger Wolfgang Mückstein (Grüne) startet mit sechs.

Bemerkenswert ist, dass die Kurvenverläufe, die sich aus der Sonntagsfrage für die Parteien ergeben, ähnliche Entwicklungen zeigen: So liegt die ÖVP seit einigen Wochen bei 33, 34 Prozent, wie etwa APA/ATV-Erhebungen zeigen, die gewissen Qualitätsstandards entsprechen (mindestens 800 Befragte, Telefon- und Online etc.). Das ist weniger als bei Nationalratswahl 2019 (37,5), aber mehr als beim vorhergehenden Urnengang 2017 (31,5).

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