#Fluechtlinge Kirche versichert der Regierung: „Keine Scheintaufen“

BERICHT. Immer mehr Muslime wollen konvertieren. Einer Abschiebung zu entgehen, reicht als Motiv jedoch nicht aus, heißt es bei der Bischofskonferenz.

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BERICHT. Immer mehr Muslime wollen konvertieren. Einer Abschiebung zu entgehen, reicht als Motiv jedoch nicht aus, heißt es bei der Bischofskonferenz.

„Flüchtlinge: Massentaufen in Schwimmbädern“, titelt oe24.at: Immer mehr Asylwerber wollten zum Christentum konvertieren. Tatsächlich? Erstens: Der Bericht stammt, wie in dem Bericht angegeben, aus Deutschland. Und zweitens: Die Vorkommnisse beträfen nicht die katholische Kirche, sondern andere Glaubensgemeinschaften, wie Freikirchen und Pfingstgemeinden, heißt es bei der österreichischen Bischofskonferenz auf Anfrage von dieSubstanz.at.

Zumindest hierzulande pflegt die katholische Kirche ganz offensichtlich eine andere Praxis: Wollen Asylwerber ausschließlich vom Islam zum Christentum konvertieren, um einer Abschiebung zu entgehen, sind sie demnach chancenlos. Wie Friederike Dostal vom Referat für Erwachsenenkatechumenat der Erzdiözese Wien berichtet, gibt es eine Zusicherung gegenüber der Regierung, „alles zu tun, um Scheinbekehrungen zu verhindern“.

Allerdings entspreche das ohnehin der gängigen Praxis und sei auch im Sinne der Betroffenen, so Dostal: „Die Tatsache, dass wir an Schnelltaufen nicht interessiert sind und diese nicht fördern, stärkt die Glaubwürdigkeit der Asylanten, die den Religionswechsel als Fluchtgrund oder Nachfluchtgrund angeben.“

„Wenn Zweifel an der Aufrichtigkeit des Wunsches, Christ zu werden, bleiben, ist mit großer Behutsamkeit vorzugehen.“ Richtlinie der Bischofskonferenz

Bereits vor einem Jahr hat die Bischofskonferenz Richtlinien zum Katechumenat von Asylwerbern herausgegeben. Darin heißt es: „Wenn Zweifel an der Aufrichtigkeit des Wunsches, Christ zu werden, bleiben, ist mit großer Behutsamkeit vorzugehen. So kann vermutet werden, dass es sich um eine Scheinbekehrung handelt, wenn Interessenten sich weigern, ihre vollständigen Asylunterlagen vorzuweisen und nicht klar angeben können, wann und wie der Wunsch nach der Taufe entstanden ist. Aber nur wenn eindeutig klar wird, dass es sich um eine Scheinbekehrung handelt, sollte die Vorbereitung von Seiten der Kirche mit entsprechender Begründung beendet werden.“

Das Interesse an einem entsprechenden Wechsel ist ganz offensichtlich groß, wie den verfügbaren Zahlen zu entnehmen ist: 2014 gab es österreichweit 305 Erwachsenentaufen. Allein im Jänner 2016 wurden nur im Zuständigkeitsbereich der Erzdiözese Wien 83 Männer und Frauen zu einer Taufe zugelassen, wobei gut die Hälfte aus dem Islam kommt.

Schnell geht in der Sache allerdings gar nichts: „Die Zulassung zur Taufvorbereitung erfolgt einmal pro Jahr durch den Ortsbischof, meist zu Beginn der Fastenzeit. Die Vorbereitungszeit auf die Erwachsenentaufe beträgt mindestens ein Jahr, getauft wird hauptsächlich in der Osternacht (Karsamstag auf Ostersonntag). Die Menschen, die sich jetzt für die Taufvorbereitung anmelden, können also frühestens Ostern 2017 getauft werden. Diejenigen, die heuer zu Ostern getauft werden, sind seit mindestens 1-2 Jahren im Land und bereiten sich ebenso lang auf die Taufe vor“, heißt es bei der Erzdiözese.

> Richtlinien der österreichischen Bischöfe zum Katechumenat von Asylwerbern

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