ZAHLEN ZUM TAG. Im „unteren Drittel“ der Gesellschaft findet nicht einmal mehr ein Drittel, dass das politische System gut funktioniert.
„Vertrauen im Keller, Demokratie unter Druck.“ Die Zusammenfassung, die das Sozialforschungsinstitut SORA zur jüngsten Demokratie-Monitor-Erhebung gewählt hat, trifft’s: Nur noch 41 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher finden, dass das politische System sehr oder ziemlich gut funktioniere. Eine Mehrheit von 58 Prozent erklärt, dass es das weniger oder gar nicht gut tut. Seit 2020 haben sich die Verhältnisse damit massiv verändert. 2019 waren sie im Zeichen der Ibiza-Affäre ebenfalls schlecht, aber nicht so schlecht (siehe Grafik).
Bemerkenswert sind die Unterschiede nach gesellschaftlichen Gruppen. Im oberen Drittel nach ökonomischen Ressourcen belief sich der Anteil derer, die finden, dass die Demokratie sehr oder ziemlich gut funktioniert, 2018 auf 85 Prozent. Im unteren Drittel handelte es sich um 49 Prozent. Heute handelt es sich im oberen um 54 und im untern gar nur mehr um 31 Prozent.
Die Entwicklung ist nicht nur auf die Coronakrise zurückzuführen, sondern auch auf die Inseraten-Affäre. Dazu befragt, sehen 89 Prozent ein großes Problem. Wobei den Schaden nach Einschätzung einer relativen Mehrheit nicht die hauptinvolvierte ÖVP trägt, sondern alle Parteien.
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