ZAHLEN ZUM TAG. Zahl der Betroffenen stagniert bei mehr als eineinhalb Millionen, sollte bis 2020 jedoch um eine Viertelmillion sinken.
Es ist nicht so, dass die messbare Armut in Österreich zunimmt. Sie stagniert vielmehr. Gemäß den politischen Zielen, die die damalige Bundesregierung im Rahmen eines EU-Programms 2010 definiert hat, sollte sie bis 2020 jedoch stark zurückgehen. Im vergangenen Jahr lag sie bereits um rund 160.000 über dem Zielpfad.
1.563.000 Menschen waren laut Statistik Austria 2017 gemäß EU-Definition armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Sie lebten also in Haushalten, in denen das Nettogesamteinkommen weniger als 60 Prozent des Medians aller Haushaltseinkommen betrug. 2017 belief sich dieser Grenzwert auf 1238 Euro pro Monat für Alleinlebende, plus 618 Euro für jeden weiteren Erwachsenen im Haushalt und 371 Euro für jedes Kind unter 14 ebendort.
Im Rahmen eines EU-Programms zur sozialen Eingliederung hat sich die damalige Bundesregierung 2010 das Ziel gesetzt, die Zahl der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten um mindestens 235.000 Personen bis zum Jahr 2020 zu verringern. Davon ist sie jedoch weit entfernt. Seit 2010 stagniert die Zahl mehr oder weniger. Im vergangenen Jahr lag sie um rund 160.000 über dem Zielpfad (siehe Grafik).