ANALYSE. Wahlkampfthemen waren diesmal ganz im Sinne von ÖVP und FPÖ – und erklären wohl ein Stück weit auch das Abschneiden der SPÖ und viel mehr noch der Grünen.
Im Auftrag des ORF untersuchte das Sozialforschungsinstitut SORA nach den Nationalratswahlen 2013 und 2017, welche Themen im Wahlkampf bestimmend waren. Wobei Wählern jeweils eine Liste vorgelegt wurde – und eben interessant ist, wie sich die Einschätzungen verändert haben.
Diesmal waren die Wahlkampfthemen ganz im Sinne von ÖVP und FPÖ – und nicht von Sozialdemokraten und viel mehr noch den Grünen. „Sehr häufig“ diskutiert wurde nach Einschätzung von 58 Prozent der befragten Wähler „Asyl und Integration“. Das war der absolute Spitzenwert. „Sozialleistungen“ folgten mit 49 und „Sicherheit“ mit 40 Prozent.
Das waren die Themen, die die Spitzenkandidaten Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) am offensivsten behandelten: „Schließung von Flüchtlingsrouten“, „Zuwanderung ins Sozialsystem kürzen“ etc.
Besonders Christian Kern (SPÖ) und Ulrike Lunacek (Grüne) konnten darauf nur reagieren. Die Themen, die sie ins Zentrum gestellt hatten, wurden nach Einschätzung der befragten Wähler viel weniger „sehr häufig“ behandelt. „Gesundheit und Pflege“ (33 Prozent), „Steuern“ (26 Prozent) und „Wohnen“ (21 Prozent) beispielsweise. Und verhängnisvoll für die Grünen: „Umweltschutz“ wurde nur von 19 Prozent genannt; dabei hatten sie ausgerechnet eine Klimaschutz-Kampagne gefahren.
2013 sah die Themenlage anders aus: Bildung, Arbeitsplätze, Steuern standen damals im Vordergrund. Und Umweltschutz für immerhin 23 Prozent der Befragten.
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