ZAHLEN ZU WAHL. … und das ist gut so: Der Anteil der Stammwähler beträgt nur noch ein Viertel.
Man kann es auch als demokratiepolitischen Fortschritt betrachten: Parteien können sich längst nicht mehr blind auf ihre Anhänger verlassen. Der Anteil der Stammwähler ist gering geworden, die Leute verselbständigen sich.
Stammwähler sind Leute, die immer dieselbe Partei wählen. 1990 waren das mit 58 Prozent noch mehr als die Hälfte aller Wähler, so das Meinungsforschungsinstitut GfK Austria. Nur 26 Prozent hatten damals schon einmal eine andere Partei unterstützt. Im Laufe der Zeit haben sich die Verhältnisse umgekehrt. 2017 belief sich der Stammwähleranteil auf 27 Prozent und der Wechselwähleranteil im weitesten Sinne auf 68 Prozent.
Gering ist der Stammwähleranteil vor allem bei Grünen und Neos. Die Grünen haben das bei der letzten Nationalratswahl besonders heftig zu spüren bekommen, als sie von 12,4 auf 3,8 Prozent abgestürzt und damit aus dem Hohen Haus geflogen sind. Umgekehrt liegt im großen Wechselwähleranteil nun auch ihre Chance; sie können eher zulegen.
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