Vertrauenswerte: Wo FPÖ- vor ÖVP-Ministern liegen

ZAHLEN ZUM TAG. Hofer, Strache und Kneissl genießen über ihre Parteianhängerschaft hinaus Vertrauen. 

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ZAHLEN ZUM TAG. Hofer, Strache und Kneissl genießen über ihre Parteianhängerschaft hinaus Vertrauen.

Im APA/OGM-Vertrauensindex stecken bemerkenswerte Zahlen. Abgefragt wird, ob man einem Bundespolitiker vertraut oder nicht vertraut; und ausgewiesen wird der Saldo. Zumindest ebenso relevant für die Betroffenen ist jedoch, wie viel Vertrauen allein sie genießen. Bei den Regierungsmitgliedern schneiden die Freiheitlichen demnach alles in allem eher sogar besser ab als die Vertreter der Volkspartei.

Weit vorne liegt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Bei der Befragung (804 Interview) von 11. bis 13. September gaben 59 Prozent an, dass sie ihm Vertrauen. Das ist wohl nicht ganz zufällig; es entspricht ungefähr dem Wert, auf den die Koalitionsparteien ÖVP und FPÖ bei der Sonntagsfrage in Summe kommen. Weit unter diesem Wert liegen alle übrigen Regierungsmitglieder. Das heißt, dass ihnen ganz offensichtlich bei weitem nicht alle ÖVP- und FPÖ-Sympathisanten vertrauen. Das ist das eine.

Andererseits kommen die Freiheitlichen Verkehrsminister Norbert Hofer (44 Prozent), Vizekanzler Heinz-Christian Strache (42 Prozent) und Außenministerin Karin Kneissl (34 Prozent) durchwegs auf ein Niveau, das deutlich über den Umfragewerten der FPÖ liegt; das heißt, dass sie über die Anhängerschaft ihrer Partei hinaus Vertrauen genießen. Bei der ÖVP schafft das nur Finanzminister Hartwig Löger (31 Prozent) annähernd. Alle anderen liegen darunter. Über die geringsten Vertrauenswerte verfügen Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (18) und Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (15 Prozent). Ihr größtes Problem dürfte wohl sein, dass sie zu wenig bekannt sind, als dass sich die Masse eine Meinung von ihnen bilden könnte.

Wie auch immer: Die umstrittensten Regierungsmitglieder, denen auch großes Misstrauen entgegengebracht wird, dürfen sich über relativ passable Vertrauenswerte freuen: Innenminister Herbert Kickl liegt mit 26 Prozent eher sogar über dem Parteiwert bei der Sonntagsfrage, Sozialministerin Beate Hartinger-Klein mit 22 Prozent darunter. Mögliche Botschaft: Zumindest bei FPÖ-Sympathisanten kommen sie gut an; zumindest für ihre Partei müssen sie noch nicht zwangsläufig zu einer Belastung geworden sein.

Durchschnittlich kommen Regierungsmitglieder der ÖVP- auf 29,3 Prozent und jene der FPÖ auf 31,8 Prozent.

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