ANALYSE. Bei der jüngsten Landtagswahlrunde haben auch „Andere“ zugelegt, von der Liste Fritz in Tirol bis zur KPÖ in Salzburg. Das unterstreicht, wieviel Platz neben den bekannten Parlamentsparteien ist.
Wenn man die Ergebnisse der vier Landtagswahlen 2022/2023 zusammenfasst, bestätigt sich ein Trend: Die ÖVP verzeichnet ausgehend von einem hohen Niveau extrem starke, die SPÖ ausgehend von einem bescheideneren Niveau starke Verluste. Grüne und Neos haben fast nichts davon. Auf der anderen Seite profitieren nicht nur Freiheitliche, sondern auch „Andere“ davon.
Das unterstreicht die Verschiebungen, die derzeit in der politischen Landschaft stattfinden. Zusammengefasst haben Freiheitliche ihren Stimmenanteil um fast die Hälfte auf 23,5 Prozent ausweiten können und damit die SPÖ überholt (22,7 Prozent). Der ÖVP, von der sie ursprünglich rund 25 Prozentpunkt entfernt lagen, sind sie auf gut zehn Prozentpunkte nähergerückt. Die ÖVP ist bei 33,7 Prozent gelandet.
Bemerkenswert und in diesem Ausmaß neu ist, dass in mehreren Bundesländern „Andere“ überrascht haben. Zusammen haben sie ihren Stimmenanteil auf 7,2 Prozent verdoppelt und sind damit ähnlich stark wie die Grünen (7,4 Prozent) und stärker als die Neos (5,6 Prozent) geworden.
„Andere“ bilden in Wirklichkeit natürlich keine Einheit, sie stehen aber für eine Alternative neben den fünf Parlamentsparteien, die auf wachsenden Zuspruch stößt. In Tirol handelte es sich um die Liste Fritz, in Kärnten um das „Team“ um Gerhard Köfer und in Salzburg um die KPÖ mit Kay-Michael Dankl. Die drei, die durchwegs (eher) sozialpolitisch linke Zugänge eint, sind hier gemeint und als „Andere“ ausgewiesen.