ZAHLEN ZUM TAG. Nach Qualitätsmerkmalen unterscheiden sich Ergebnisse bei Sonntagsfragen erheblich.
Seit einigen Jahren gibt es Medien, die Umfrageergebnisse zusammenfassen und Durchschnittswerte ausweisen. Problem: Wenn schwindlige Erhebungen dabei sind, macht das nichts besser; im Gegenteil, es senkt das Niveau.
In Österreich führt die Austria Presseagentur eine eigene Seite mit dem Titel „Wahltrend“. Hier gibt es immerhin die Möglichkeit, zu filtern. Man kann sich den Durchschnitt aus allen Umfragen anzeigen lassen oder nur aus jenen, bei denen gewisse Qualitätsmerkmale erfüllt sind.
Die Kriterien orientieren sich an den Merkmalen, die der Verband der Markt- und Meinungsforschungsinstitute (VdMI) für Sonntagsfragen festgelegt hat. Befragungen sollen demnach nicht nur online, sondern auch telefonisch durchgeführt werden und mindestens 800 Wahlberechtigte umfassen. Im Übrigen sollten Details wie die Schwankungsbreite veröffentlicht werden.
Beim APA-Wahltrend unterscheiden sich die Ergebnisse nach Qualitätsmerkmalen erheblich. Zum – für einen Vergleich jüngstmöglichen – Stichtag Mitte Oktober ergibt sich aus allen Umfragen für die FPÖ ein Durchschnittswert von 29,4 Prozent. Bei Erhebungen, bei denen die Qualitätskriterien erfüllt waren, handelte es sich jedoch um 32 Prozent.
Extremer: Bei allen Umfragen lag die SPÖ mit 24 Prozent vor der ÖVP (21,9 Prozent), bei den Qualitätsumfragen mit nur 21 Prozent jedoch hinter der Volkspartei (22,3 Prozent). Bei den übrigen Parteien waren die Werte jeweils ähnlich (siehe Grafik).
Qualitätsbefragungen sind die Ausnahme. Sie werden in der Regel von „Unique Research“ durchgeführt. Unter anderem für das Nachrichtenmagazin „profil“. Und hier ist die FPÖ bei der jüngsten Erhebung bei 32 Prozent geblieben, die SPÖ auf 23 Prozent geklettert sowie die ÖVP auf 20 abgerutscht.