#Politik Was Österreicher bewegt: Traiskirchen, Flüchtlinge und sonst nichts

ANALYSE. „Google Trends“ liefert auch im Hinblick auf die Wiener Gemeinderatswahl am 10. Oktober bemerkenswerte Ergebnisse.

-

ANALYSE. „Google Trends“ liefert auch im Hinblick auf die Wiener Gemeinderatswahl am 10. Oktober bemerkenswerte Ergebnisse.

Wer etwas sucht, verwendet Google. „Google Trends“, eine Auswertung der Suchanfragen, liefert daher Rückschlüsse darauf, was die Gesellschaft bewegt. In Österreich ist dies vor allem die Flüchtlingswelle. Und von den Spitzenkandidaten bei der Wiener Gemeinderatswahl am 10. Oktober sind ausschließlich Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in einem messbaren Ausmaß gefragt.

Google Trends“ sagt nicht, wen oder was die Österreicher gut oder schlecht finden. Es lässt denn auch keine Rückschlüsse darauf zu, wie sie zum Umgang mit Flüchtlingen stehen. Alles, was ablesbar ist, ist, wonach sie im Internet suchen und was sie daher ganz offensichtlich bewegt.

Thematisch untermauert eine beliebige Auswahl von fünf Suchbegriffen, dass Asyl das große Thema ist: Das Stichwort „Traiskirchen“ wird weit öfter eingegeben als „Flüchtlinge“; „Steuerreform“ und „Arbeitslosigkeit“ kommen dagegen kaum noch vor. Und auch „Grexit“ ist kein Thema mehr; das ist es vor wenigen Wochen gewesen, als in Brüssel eine Krisensitzung auf die andere folgte. Bei der Steuerreform gab’s in den letzten Monaten immer wieder Spitzen; das alles andere überlagernde Thema ist sie im März gewesen, als die ersten Pläne auf dem Tisch gelegen sind.

Flüchtlinge

Bei den Parteien ist wenig überraschend die FPÖ am stärksten nachgefragt. Seit den Landtagswahlen Ende Mai im Burgenland und in der Steiermark stößt sie auf größtes Interesse. Nach wie vor wird etwas öfter nach ihr gesucht als nach SPÖ oder ÖVP. Die Neos folgen mit Abstand. (Das Wort „Grüne“ kann viele Bedeutungen haben, also nicht nur die Partei meinen; daher gibt es für sie keine sinnvollen Ergebnisse.)

Im Hinblick auf die Wiener Gemeinderatswahl sind nur zwei Spitzenkandidaten in einem messbaren Ausmaß gefragt: Heinz-Christian Strache (FPÖ) und – schon wesentlich weniger – Michael Häupl (SPÖ). Bei beiden gab es in jüngster Zeit Ausreißer: Bei Strache von 21. bis 27. Juni; eine Erklärung dafür könnten die Diskussionen um seine Äußerungen nach der Amokfahrt in Graz vom 20. Juni sein. Bei Häupl Mitte April; ein möglicher Grund dafür ist seine Unterstellung, Lehrer würden nur bis Dienstagmittag arbeiten. Beides wurde damals vor allem auch in sozialen Medien diskutiert.

Was die weiteren Spitzenkandidaten betrifft, so gibt’s auf „Google Trends“ für die letzten Monate nur für Maria Vassilakou von den Grünen messbare Ergebnisse.

Könnte Sie auch interessieren

GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner