Politik gegen 2 Millionen

KOMMENTAR. Die FPÖ macht sich Hoffnungen auf ein Heimatschutzministerium. Das ist eine Kampfansage.

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KOMMENTAR. Die FPÖ macht sich Hoffnungen auf ein Heimatschutzministerium. Das ist eine Kampfansage.

Von 2007 bis 2016 sind laut Statistik Austria 1.256.888 Frauen, Männer und Kinder mit fremder Staatsbürgerschaft in Österreich eingewandert. Doch im FPÖ-Wahlprogramm zum 15. Oktober heißt es wörtlich: „Österreich ist kein Einwanderungsland.“ Und auch wenn es schwer ist, das nachzuvollziehen, sollte man sich darum bemühen: Dahinter steht nämlich ein Konzept, das brandgefährlich ist.

Bei den Koalitionsverhandlungen spitzen die Freiheitlichen auf ein Heimatschutzministerium. Das Thema ist ihnen schon lange ein großes Anliegen. Sie bekennen sich dazu, „die Heimat, die autochthone Bevölkerung und damit die österreichische Leitkultur zu schützen“, wie sie im Wahlprogramm in einem einzigen Satz wissen lassen. Sprich: Das gehört zusammen: Heimat ist gleich autochthone Bevölkerung ist gleich österreichische Leitkultur.

Das Problem: Österreich ist längst mehr. Extreme Vielfalt nämlich. Ob einem das gefällt oder nicht: es ist so. Also muss man im Sinne einer vielfältigen Gesellschaft damit umgehen (lernen).

2016 lebten fast zwei Millionen Menschen mit Migrationshintergrund im Land. Beinahe ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Viele haben einen rot-weiß-roten Pass, sind aber auch damit eines nicht: „autochthon“, also „alteingesessen“. Sie alle zusammen auszugrenzen kann nur zu Spannungen bis hin zu einer Spaltung führen.

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