Nicht einmal Kurz kam an die Arbeiter heran

BERICHT. Freiheitliche konnten ihren Stimmenanteil in dieser Wählergruppe auf rund 60 Prozent verdoppeln.

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BERICHT. Freiheitliche konnten ihren Stimmenanteil in dieser Wählergruppe auf rund 60 Prozent verdoppeln.

Es war einmal eine Arbeiterpartei. Sie hieß SPÖ. Entsprechend groß war denn auch ihr Stimmenanteil in dieser Bevölkerungsgruppe. Bei der Nationalratswahl 2006 kam sie laut einer SORA-Erhebung auf eine absolute Mehrheit: 51 Prozent. Dann wurde es jedoch von Urnengang zu Urnengang weniger: 2008 38 Prozent, 2013 24 Prozent und nun gerade einmal 19 Prozent. Auf der anderen Seite konnte die Partei zwar z.B. bei den Akademikern zulegen; doch das ist eine andere Geschichte. Hier geht es um die Arbeiter.

Wer bei diesen gewonnen hat? Die Freiheitlichen: Schon 2013 haben sie die SPÖ als Arbeiterpartei bekanntlich abgelöst; damals kamen sie auf 33 Prozent. Jetzt jedoch konnten sie diesen Stimmenanteil noch einmal verdoppeln – auf 59 Prozent. Wie das? Unter anderem ist es Heinz-Christian Strache und seinen Freunden ganz offensichtlich gelungen, die 15 Prozent der Arbeiter, die beim letzten Mal das Team Stronach oder das BZÖ gewählt hatten, praktisch zur Gänze zu übernehmen. Und dann haben sie sich eben auch noch auf Kosten der Sozialdemokraten zahlreiche Stimmen geholt.

Bemerkenswert ist, dass sogar die ÖVP von Sebastian Kurz, die in Summe ja als große Siegerin aus dieser Nationalratswahl hervorging, bei den Arbeitern verloren hat: Von 18 auf 15 Prozent nämlich – was ihrem schlechtesten Ergebnis in dieser Gruppe überhaupt entsprechen dürfte (2002 schaffte sie 39, 2006 26, 2008 16 und 2013 18 Prozent).

All diese Werte sollte man sicherheitshalber als Größenordnungen betrachten – der Anteil der Arbeiter an den Befragten ist nämlich immer relativ gering und damit mit einer erheblichen Schwankungsbreite verbunden (mehr dazu auf der SORA-Website).

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