Neuwahlpartei ÖVP

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ZAHLEN ZUM TAG. In den vergangenen Jahren sah sich die Volkspartei immer wieder gezwungen, zu einem vorgezogenen Urnengang zu rufen. In 24 Jahren fünf Mal, um genau zu sein.

Entweder hat die ÖVP Pech mit ihren Koalitionspartnern oder sie sucht sich die falschen aus. Immer wieder sieht sie sich jedenfalls gezwungen, zu einem vorgezogenen Urnengang zu rufen: Zwei Mal seit 1994 unter der Verantwortung von Ex-Kanzler und -Parteichef Wolfgang Schüssel und zwei Mal bereits unter der seines Nachfolgers Sebastian Kurz. Einmal zog Wilhelm Molterer zur Tat.

Die Anlässe waren unterschiedlich und bisweilen auch argumentierbar. 1995 forderte Schüssel eine Budgetsanierung inkl. Pensionsreform, die die Sozialdemokraten nicht mittragen wollten. Also kündigte er die Zusammenarbeit auf. Schüssels Kalkül, bei Neuwahlen vorne zu sein, ging jedoch nicht auf. Das blieb die SPÖ.

2002 machten es die Freiheitlichen der ÖVP bzw. Schüssel sehr einfach: Sie lösten sich quasi selbst auf. Diesmal räumte Schüssel bei den Neuwahlen ab, die ÖVP legte auf mehr als 42 Prozent zu. 2008 hatte Wilhelm Molterer genug von der Zusammenarbeit mit der SPÖ, sagte „Es reicht“ und glaubte, das Kanzleramt zurückerobern zu können bei Neuwahlen. Ergebnis: Die SPÖ bliebt vorne.

2017 kam Sebastian Kurz und rief mit der Begründung Neuwahlen aus, dass mit der SPÖ nichts gehe. Nun musste er dies wieder tun, weil’s mit der FPÖ nicht funktioniert („Genug ist genug“), wie alle Welt sieht.

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