MFG tut allen weh

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ZAHLEN ZUM TAG. Bei der Landtagswahl in Oberösterreich haben die Grünen anteilsmäßig sogar am stärksten an die impfgegnerische Partei verloren.

Die Erzählung, dass die coronamaßnahmen- und impfgegnerische MFG eher nur Freiheitlichen und Türkis-Schwarzen zusetze, ist nicht korrekt. Natürlich hat die Partei bei der jüngsten Gemeinderatswahl im niederösterreichischen Waidhofen an der Ybbs der dominierenden ÖVP ein schweres Debakel beschert und hat sie bei der oberösterreichischen Landtagswahl im vergangenen September den Freiheitlichen die meisten Stimmen in absoluten Zahlen weggenommen (16.000); das ist jedoch relativ.

Ein zweiter Blick auf die Wählerstromanalyse, die das Sozialforschungsinstitut SORA zu diesem Urnengang erstellt hat, zeigt Bemerkenswertes: Sieben Prozent der Grünen-WählerInnen von der vorhergehenden Landeswahl (2015) wählten diesmal MFG. Bei der FPÖ handelte es sich um sechs, bei ÖVP, SPÖ und Neos um jeweils fünf Prozent.

Trotz aller Bemühungen, das Thema aus dem Wahlkampf zu halten, stand die Landtagswahl im Zeichen der Pandemie bzw. des politischen Umgangs damit und auch der Impfung. Hinterher haben ÖVP und FPÖ in der Koalitionsvereinbarung eine Verpflichtung zu seiner solchen auf Landesebene sogar explizit ausgeschlossen.

Dass MFG etwa auch Grünen und Neos weh tut, könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass Teile ihrer Wählerschaft besonderen Wert auf Freiheiten und Selbstbestimmungsrechte legen, die in der Pandemie beschnitten waren bzw. sind; ihnen bot die Liste die Gelegenheit, zumindest Dampf abzulassen.

Hinweis: Zum Thema ist auch in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins News ein Beitrag des Autors erschienen.

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