Landpartie: Was von der ÖVP bleibt

BERICHT. In Linz ist die Partei auf 20 Prozent zusammengestutzt worden, und in Wien droht ihr nun noch Schlimmeres.

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BERICHT. In Linz ist die Partei auf 20 Prozent zusammengestutzt worden, und in Wien droht ihr nun noch Schlimmeres.

„Die ÖVP im urbanen Raum neu positionieren“ wollte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner als ihr Bundesobmann. Nach einem Jahr stellt sich heraus, dass das Unterfangen gescheitert ist (sofern es denn überhaupt einmal gestartet worden ist). Die Volkspartei ist mehr denn je auf dem Weg zu einer reinen Landpartie.

Bei der Gemeinderatswahl ist die ÖVP am vergangenen Sonntag auch in Linz auf das Maß zusammengestutzt worden, auf das sie in auffallend vielen Landeshauptstädten kommt: Verluste von siebeneinhalb Prozentpunkten ergaben am Ende nur noch 20,1 Prozent. Ähnlich viel hält die Volkspartei in Innsbruck (ohne Liste „Für Innsbruck“), Salzburg, St. Pölten und Klagenfurt. Signifikant mehr ist es in Eisenstadt (50,1 Prozent) und in Bregenz (43,9); von Großstädten kann in beiden Fällen aber nicht die Rede sein.

Da und dort hält man noch den Bürgermeister. In Graz etwa. Doch die rosigen Zeiten sind auch dort vorbei: 2012 erreichte die ÖVP bei der Gemeinderatswahl 33,7 Prozent. Bei den Landtagswahlen waren verlor sie heuer gleich fünf Prozentpunkte.

Und jetzt kommt auch noch die Wien-Wahl: 14 Prozent hat die ÖVP dort zu verteidigen. Das ist nicht viel, darf aber nicht unterschätzt werden, entsprach es 2010 doch 105.628 Stimmen. Das sind 30 Mal mehr als die Partei in Eisenstadt hält, wo sie wie erwähnt über die absolute Mehrheit verfügt.

Umfragen verheißen der Wiener ÖVP für den 11. Oktober weitere Verluste, womit sich die Verkümmerung der Partei in den Städten fortsetzt. Schwacher Trost: Was ihr bleibt, sind ein paar ländliche Hochburgen, wie Niederösterreich.

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