ZAHLEN ZUM TAG. Norbert Hofer erreichte bei der Präsidentschaftswahl vor einem Jahr 35 Prozent. Von einem solchen Wert ist Marine Le Pen nun weit entfernt geblieben.
Die rechtsextreme Front National (FL) erreichte beim ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl ihren bisher größten Erfolg: Spitzenkandidatin Marine Le Pen kam auf 21,43 Prozent (vorläufiges Ergebnis) – und damit in die Stichwahl. Die österreichische Schwesterpartei FPÖ war schon viel erfolgreicher: Vor einem Jahr schaffte Norbert Hofer, ihr Kandidat, ebenfalls beim ersten Durchgang einer Präsidentschaftswahl, ganze 35,05 Prozent.
Beide profitieren vom Niedergang der Altparteien: Wie in Frankreich, so waren auch in Österreich die Vertreter der Sozialdemokraten und der Konservativen chancenlos: Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) mussten sich vor einem Jahr mit jeweils rund elf Prozent begnügen. Letztlich durchgesetzt hat sich ein vierter, der ehemalige Grünen-Chef und nunmehrige Bundespräsident Alexander Van der Bellen. In Frankreich hat der parteilose Emmanuel Macron beste Chancen, die Stichwahl zu gewinnen; im ersten Durchgang ist er auf knapp 24 Prozent gekommen.