Hofer geht unter

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ANALYSE. Im Vergleich zu Strache und Kickl wird der freiheitliche Spitzenkandidat kaum wahrgenommen. Also ist es schwer bis unmöglich für ihn, den Parteikurs zu bestimmen.

Norbert Hofer hat ein Problem. Er ist designierter Bundesobmann der FPÖ und auch ihr Spitzenkandidat bei der Nationalrat Ende September. Nachrichten aus der Partei liefert jedoch nicht er; das tun vielmehr seine Vorgänger Heinz-Christian Strache sowie Ex-Innenminister, Klubobmann Herbert Kickl. Das hat Folgen.

Doch eines nach dem anderen: „Google Trends“ bietet eine sehr gute Möglichkeit, zu schauen, wofür sich die Leute interessieren. Das googeln sie. Vergleicht man die Suchanfragen, die in Österreich in den vergangenen 90 Tagen für Norbert Hofer, Herbert Kickl und Heinz-Christian Strache getätigt wurden, erhält man eine indexierte Auswertung. Sprich: Für die maximale Anzahl der Anfragen wird ein Wert von 100 ausgewiesen, alle anderen stehen in Relation dazu.

Das Ergebnis für die drei Politiker könnte deutlicher nicht sein: Viel Strache, ein bisschen Kickl, de facto kein Hofer. Der Mann geht unter. Klar: Die Ibiza-Affäre, in deren Zentrum Strache steht, hat eine einzigartige Dimension. Insofern ist es nachvollziehbar, dass der Maximalwert von 100 am 19. Mai dieses Jahr für ihn ausgewiesen wird.

Bemerkenswert ist jedoch dies: Strache schafft es freiwillig (z.B. durch Facebook-Postings), aber auch unfreiwillig (Stichwort Casions-Affäre), bis heute, eher Interesse auf sich zu lenken als Hofer. Und: Kickl ist für die ÖVP zu einem unmöglichen Partner geworden und damit spielt er auch; er verkauft dies als Bestätigung dafür, dass er rechte Sicherheits- und Fremdenpolitik betreibt. Er profiliert sich quasi. Es gelingt ihm, mehr Aufmerksamkeit zu generieren als Hofer.

Gemessen an Straches Indexwert von 100 kam Norbert Hofer seit Ende Mai so gut wie nie auf einen Wert von 1, also ein Hundertstel davon. Genau genommen war dies ein einziges Mal der Fall – am 7. Juli nämlich, als er auf Ö3 in der Sendung „Frühstück bei mir“ zu Gast war.

Wenn Norbert Hofer gegen Strache und Kickl nicht durchkommt, hat das wohl auch für die FPÖ schwerwiegende Folgen: Er steht eher dafür, einen gemäßigten Kurs zu inszenieren, der die Freiheitlichen als Volkspartei darstellen soll. Kickl kann und will damit jedoch nichts anfangen. Mit ihm stehen die Freiheitlichen weit rechts; und zwar unmissverständlich.

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