FPÖ-eigene Falle

ANALYSE. Jahrelange Fundamentalopposition hat der Partei eine Wählerschaft beschert, die an der Demokratie zweifelt und für die Zukunft schwarz sieht. 

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ANALYSE. Jahrelange Fundamentalopposition hat der Partei eine Wählerschaft beschert, die an der Demokratie zweifelt und für die Zukunft schwarz sieht.

Von Wahl zu Wahl stellen die Mitarbeiter des Sozialforschungsinstituts SORA den Wählern zwei besonders interessante Fragen; und von Wahl zu Wahl verfestigen sich die Ergebnisse für die Anhängerschaft der freiheitlichen Partei: Erstens, die Demokratiezweifel sind erheblich; und zweitens, für die Zukunft wird schwarz gesehen.

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„Demokratie mag Probleme mit sich bringen, ist aber besser als jede andere Regierungsform“, lautet die Einleitung zu Frage eins. In Tirol hat nun unter den FPÖ-Wählern eine Minderheit von gerade einmal 42 Prozent geantwortet, sie stimmten dieser Aussage „sehr zu“. Zum Vergleich: Bei ÖVP- und SPÖ-Wählern sind es 71 bzw. 80 Prozent, bei den Grünen sogar 93 Prozent.

Die zweite Frage galt der Zukunft der jungen Generation: Wie wird diese gesehen? Von allen, die meinen, diese Generation werde es einmal besser haben, wählten 70 Prozent die ÖVP, aber nur vier Prozent die FPÖ. Weniger sogar also die Neos (fünf Prozent). Dafür aber lag die FPÖ mit 31 Prozent bei all jenen vorne, die der Überzeugung sind, dass es die Jungen einmal schlechter haben werden; die ÖVP kam hier auf 29 Prozent.

Wie konnte es zu einer solchen FPÖ-Wählerschaft kommen? Sehr wahrscheinlich hat die Partei von Vizekanzler Heinz-Christian Strache in den vergangenen Jahren mit einem entsprechenden Angebot dafür gesorgt. Fundamentalopposition mündete in der Überzeugung, dass alles, was von einer Regierung kommt, schlecht ist. In der Flüchtlingskrise gab es demnach beispielsweise ein Totalversagen. Also kann auch das System namens Demokratie nicht gut sein. Und also kann auch die Zukunft nicht rosig ausschauen.

Vor diesem Hintergrund sitzt die FPÖ als Regierungspartei nun quasi in einer selbstgebauten Falle: Sie trägt plötzlich selbst die Verantwortung für ein System, dass sie bisher ganz grundsätzlich als hoffnungslos dargestellt hat – und das ihre Wähler nach wie vor so sehen. Das kann kaum gut gehen. Außer die Partei schafft autoritäre Verhältnisse und macht bei verbleibenden Problemen, die sie nicht lösen kann, weiterhin Schuldige dafür aus. Versucht sie klassische Regierungsverantwortung wahrzunehmen, wird sie ihre Anhängerschaft jedoch zunehmend enttäuschen müssen.

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