ANALYSE. Freiheitlichen macht die niedrige Wahlbeteiligung am meisten zu schaffen.
Grundsätzlich befinden sich die Freiheitlichen im Hinblick auf die EU-Wahl Ende Mai in einer überaus komfortablen Position: Sie sind die einzigen, die sich gegen die europäische Integration stellen. Motto: Weniger Brüssel, mehr Wien. Das Problem der Freiheitlichen ist jedoch, dass die Wahlbeteiligung sehr niedrig werden dürfte; und dass es ausgerechnet ihre Zielgruppen sind, die eher zu Hause bleiben.
Vielleicht motiviert genau das Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zu verschärften Provokationen und EU-Wahl-Spitzenkandidat Harald Vilimsky dazu, Othmar Karas (ÖVP) den „Fehdehandschuh“ hinzuschmeißen: Das sind auch schreierische, unüberhörbare Angebote an all jene, die gegen Europa und internationale Errungenschaften wie die Menschenrechte sind.
Faktum ist: Die potenziellen FPÖ-Zielgruppen sind eher schwer zu einer Stimmabgabe bei einer EU-Wahl zu motivieren. 2014 belief sich die Wahlbeteiligung alles in allem auf gerade einmal 45,4 Prozent. Und laut SORA-Wahltagsbefragung gab es signifikante Einstellungsunterschiede zwischen Wählern und Nichtwählern.
Von den Wählern meinten neun Prozent, Österreich solle aus der EU austreten. Bei den Nichtwählern waren es mit 15 Prozent viel mehr. Von den Wählern sagten 27 Prozent, die EU versage in entscheidenden politischen Fragen zumeist. Bei den Nichtwählern waren es ganze 42 Prozent.
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