Drei Viertel vermissen Transparenz

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ZAHLEN ZUM TAG. Korruption gilt in Österreich vor allem in Beug auf Parteien als Problem. Das zeigt eine europaweite Erhebung.

56 Prozent der Menschen in Österreich bezeichnen Korruption als verbreitetes Problem. Das sind viele, im europaweiten Vergleich handelt es sich jedoch um einen unterdurchschnittlichen Wert. In allen EU-Mitgliedstaaten zusammen sind es 65 Prozent. Das hat eine Eurobaromter-Befragung ergeben.

Auffallend ist, dass hierzulande in Bezug auf Parteien ein größeres Problem gesehen wird. So zählen 43 Prozent Parteispenden, die dazu dienen, öffentliche Aufträge oder Einfluss auf die Politik zu bekommen, zu den verbreitetsten Missständen. EU-weit tun das mit 38 Prozent weniger.

Gerade einmal 23 Prozent der Menschen in Österreich sind laut der repräsentativen Erhebung der Überzeugung, dass Parteifinanzen ausreichend transparent seien und es auch genügend Kontrolle gebe. Das heißt im Umkehrschluss, dass das rund drei Viertel nicht so sehen.

Das Vertrauen ins System ist diesbezüglich nicht nur EU-weit (25 Prozent) größer, sondern auch in mehr als der Hälfte der Mitgliedstaaten der Union. Darunter in Luxemburg (54), Finnland (51) und Schweden (46) sowie unter anderem in Frankreich und Deutschland (je 31). Ähnlich gering wie in Österreich ist es in Italien (24), Kroatien (23) und Rumänien (22).

Immerhin: Vor einem Jahr wurde in Österreich eine Ausweitung der Transparenzbestimmungen beschlossen. Die Umsetzung dauert jedoch. So liegen noch keine Rechenschaftsberichte vor, denen etwa die Schulden der Parteien zu entnehmen sind.

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