ZAHLEN ZUM TAG. Der Kandidat hatte insgesamt eine Million Euro mehr zur Verfügung als sein Mitbewerber Hundstorfer.
Erinnern Sie sich noch an Andreas Khol? Der ÖVP-Politiker ist im vergangenen Winter quasi als Ersatzmann in die Bundespräsidenten-Wahl gezogen. Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll hatte es sich wieder einmal anders überlegt und eine mögliche Kandidatur kurzfristig zurückgezogen. Wie auch immer: Pröll wäre die Partei wohl billiger gekommen, hätte dieser möglicherweise doch darüber hinaus aus dem Vollen schöpfen können.
So aber wurde die Sache teuer, wie die „Wahlkampfkasse“ zeigt, die der Rechnungshof nun – ganze zehn Monate nach dem Urnengang – veröffentlicht hat: Die ÖVP machte 4,3 Millionen Euro locker. Der Verein zur Unterstützung Khols brachte daneben so gut wie nichts zusammen. Insgesamt standen damit 4,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Zum Vergleich: SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer hatte 3,4 Millionen Euro. Drei Millionen Euro kamen in seinem Fall von der Partei, rund 355.000 Euro von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter. Für die Vertreter der beiden ehemaligen Großparteien schauten am Wahltag freilich nicht mehr als jeweils rund elf Prozent heraus.