BERICHT. Die Regierung will die Entsenderichtlinie ändern. Dabei handelt sich bei weitem nicht nur um ein „osteuropäisches Problem“.
133.673 ausländische Arbeitskräfte sind im vergangenen Jahr nach Österreich entsendet worden. Das ist ein neuer Höchstwert. 2014 waren es noch um ein Viertel weniger gewesen. Die Bundesregierung will nun darauf reagieren. Vor allem die SPÖ sieht ein Problem. Der Blick dabei ist auf Osteuropa gerichtet. Dabei geht es zunächst um Deutschland, wie die AMS-Zahlen zeigen, die dieSubstanz.at vorliegen.
Fast jede vierte Arbeitskraft wurde im vergangenen Jahr aus Deutschland nach Österreich entsendet; 36.577 waren es, um genau zu sein. Wobei es in diesem Fall einen besonders starken Anstieg gab: plus 40 Prozent. Deutschland ist damit an die Spitze gerückt. Auf Platz zwei folgt Ungarn mit 28.919 Arbeitskräften, womit es gegenüber 2014 sogar einen leichten Rückgang gab. Aus Slowenien kamen 27.181 Arbeitskräfte, aus der Slowakischen Republik 11.448 und aus Polen 7790.
Durch die Entsenderechtlinie können die Arbeitskräfte zumindest für einen befristeten Zeitraum günstiger beschäftigt werden als österreichische, bei denen insbesondere die hohen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge ins Gewicht fallen. Unter dem Motto „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ drängen Sozialdemokraten nun auf Einschränkung dieses Phänomens.