AK-Wahl-Trend: Freiheitliche legen zu

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BERICHT. Sozialdemokraten haben bisher eher abgebaut. Türkise sind im Industrieland Oberösterreich nur noch Nummer drei.

Im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien läuft gerade die AK-Wahl, in der Steiermark wird es erst ab der kommenden Woche soweit sein. Dann werden alle Länder durch sein. In Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg wurde bereits gewählt. Der Trend? Je nachdem, wie man es anlegt.

Fasst man die Stimmen aus diesen fünf Bundesländern zusammen und vergleicht sie mit den Ergebnissen vor fünf Jahren, ergibt sich folgende Bild: Sozialdemokraten verlieren ausgehend von einem sehr hohen Niveau rund fünf Prozentpunkte und halten nun 52,6 Prozent. Der ÖAAB (ÖVP) baut minimal auf 24,2 Prozent ab. Freiheitliche legen um gut ein Drittel auf 14 Prozent zu und Grüne bauen von 5,1 auf 4,3 Prozent ab.

Im Einzelnen haben Sozialdemokraten auch jubeln dürfen. Konkret in Salzburg, wo sie von 64,9 auf 68,9 Prozent zulegten. Sonst haben sie Stimmenanteile verloren: In Kärnten von sage und schreibe 77,6 auf 69,2 Prozent, in Oberösterreich von nicht weniger hohen 71 auf 66,1 Prozent. In Tirol und Vorarlberg landeten sie mit einem leichten Minus bei 18,8 bzw. 28,1 Prozent.

Der ÖAAB, der im äußersten Westen die AK-Präsidenten stellt, hat in Prozent überall verloren. Dass dies in der erwähnten Summe nicht zum Ausdruck kommt, ist darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Stimmen, die er in Tirol erzielte, bei einer wesentlich besseren Wahlbeteiligung deutlich größer war als vor fünf Jahren (diesmal erzielte er damit 59,2 Prozent). In den übrigen Ländern sind eher weniger Stimmen abgegeben worden. Tirol fällt daher stärker ins Gewicht.

Schmerzlich für die türkisen Arbeitnehmervertreter sind der Verlust von 47,3 auf 42,2 Prozent in Vorarlberg, die Einstelligkeit in Kärnten (5,2 Prozent) und die 11,1 Prozent, die ihnen in Oberösterreich geblieben sind. Im bedeutenden Industrieland sind sie damit hinter die Freiheitlichen (15 Prozent) zurückgefallen. In den 1980er Jahren hatten sie hier noch 35, 2009 rund 25 Prozent gehalten. Prominenter Vertreter der Landesorganisation: ÖVP-Klubobmann August Wöginger.

Die freiheitlichen Arbeitnehmer haben zum Teil stark zugelegt. Und zwar nicht nur in Oberösterreich: In Vorarlberg, wo heuer auch eine Landtagswahl stattfindet, von 7,9 auf 14,5 Prozent, in Kärnten von 13,3 auf 18,6 und in Tirol von 8,6 auf 12,3 Prozent. Lediglich in Salzburg mussten sie einen geringeren Stimmenanteil hinnehmen (10,1 statt 12,2 Prozent).

Die grünen Arbeitnehmervertreter haben auf ein bescheidenes Niveau verloren. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg halten sie noch rund fünf Prozent, in Oberösterreich vier und in Kärnten drei Prozent.

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