ZAHLEN ZUM TAG. Zwei Faktoren machen Wien so entscheidend: Dominanz in der Stadt und Wählerstimmen im Vergleich mit anderen Landesorganisationen.
Mit Wien geht für eine SPÖ-Bundesparteivorsitzende viel, gegen Wien auf Dauer wohl gar nichts. Zu wichtig ist diese Landesorganisation. Wobei zwei Faktoren entscheidend sind: Die dominante Rolle, die die Partei nicht zuletzt über das Bürgermeister-Amt seit Jahrzehnten einnimmt; damit kann oder könnte sie sozialdemokratisch gestalten. Faktor zwei ist die Zahl der Wählerstimmen, die diese Rolle stützen.
Bei der letzten Nationalratswahl kam die SPÖ in Wien auf rund 300.000 Stimmen; das entsprach einem bundesweiten Anteil von 22 Prozent. Bei der Gemeinderatswahl 2015 holte die Partei unter Führung des damaligen Bürgermeisters Michael Häupl immerhin 330.000 Stimmen. Im Ländervergleich am ehesten an ein solches Regionalwahlergebnis heran kam Niederösterreich mit „nur“ 217.000 Stimmen.
Allerdings: Die niederösterreichische SPÖ ist politisch gesehen nicht besonders einflussreich; sie ist nur Teil einer Proporzregierung. Das Land ist praktisch ausschließlich in ÖVP-Hand.
Ein anderes Extrem bilden die Burgenländer: Summa summarum ist die Anzahl der Stimmen, die die SPÖ bei Wahlen im östlichsten Land der Republik holt, bescheiden; das liegt auch daran, dass dieses Land sehr klein ist. Bei der Landtagswahl 2015 holte die Partei 78.000 Stimmen. Allerdings stellt sie mit Hans Niessl (erstens) den Landeshauptmann und dieser hat es (zweitens) im Zusammenspiel mit seinem designierten Nachfolger Hans Peter Doskozil geschafft, über eine rot-blaue Koalition und eine ebensolche Politik zu einem bedeutenderen Machtfaktor in der Sozialdemokratie zu werden.
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