Was wurde aus … Maria Vassilakou?

Gastkommentar von Johannes Huber. Von der Wiener Grünen-Politikerin ist nichts mehr zu hören. Wie auch von vielen ihrer Parteifreunde. Gemeinsam stehen sie neben sich, wie schon lange nicht mehr.

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Gastkommentar von Johannes Huber. Von der Wiener Grünen-Politikerin ist nichts mehr zu hören. Wie auch von vielen ihrer Parteifreunde. Gemeinsam stehen sie neben sich, wie schon lange nicht mehr.

In Zeitungen gibt es eine beliebte Kolumne: „Was wurde aus …“, heißt sie und präsentiert Frauen und Männer, die ihre großen Zeiten längst hinter sich haben und die daher in Vergessenheit geraten sind. In der Geschichte erfährt man dann, wie es ihnen so geht und was aus ihnen geworden ist. Maria Vassilakou würde sich für eine solche Kolumne anbieten. Seit sie nach der Gemeinderatswahl im vergangenen Oktober nicht zurückgetreten ist, obwohl sie das für den Fall der dann zustande gekommenen Verluste angekündigt hatte, ist es sehr, sehr ruhig um sie geworden.

Dem Vernehmen nach ist sie nach wie vor Vizebürgermeisterin. Wahrnehmbar ist sie als solche nicht. Wenn jemand redet, dann ihr Chef, Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Von ihr ist nichts zu hören. Wobei böse Zungen behaupten, sie habe sich das originelle Wahlkampfsujet vom Sommer zu Herzen gekommen: Beim Naschmarkt war sie da übergroß auf einem Plakat zu sehen. An die Wand gepickt ließ sie den Betrachter glauben, sie rede sich ein, „den Häupl Michi nicht mehr so zu ärgern“ und im Übrigen „die Pappn“ zu halten, wenn er spricht. Natürlich wollte sie damit das Gegenteil zum Ausdruck bringen. Doch das war ja der Witz: Allzu gerne würde sie sich in der Rolle der frechen Juniorpartnerin in der Regierungszusammenarbeit sehen, die dem Sozialdemokraten zumindest lästig ist. Doch das kann sie ganz offensichtlich nicht, wie man heute mehr denn je weiß.

Man darf nicht unfair sein: Viele Grüne tun sich derzeit schwer. Zwar hat mit Alexander Van der Bellen einer der Ihren ernsthafte Chancen, Bundespräsident zu werden und der Partei damit den größten Erfolg zu bescheren, den sie jemals erzielt hat. Aber die noch aktiven Politiker, wie eben Vassilakou, stehen so weit neben ihrer Rolle wie noch nie.

Die haben es bis zum heutigen Tag jedoch nicht geschafft, eine überzeugende Gegenposition zur Flüchtlingspolitik von SPÖ, ÖVP und Grünen zu formulieren. 

Ganz Österreich steht im Zeichen der Flüchtlingskrise. Wobei so gut wie alle Parteien mittlerweile nichts mehr gegen einen Aufnahmestopp einzuwenden haben: Die FPÖ hatte das von allem Anfang an gefordert, die ÖVP schloss sich dem bald an und die SPÖ ist inkl. Häupl gerade umgefallen. Bleiben die NEOS. Und die Grünen. Sie haben es bis zum heutigen Tag jedoch nicht geschafft, eine überzeugende Gegenposition zu formulieren. Was ein außerordentliches Schwächezeichen ist, geht es dabei doch um Menschenrechtsfragen; und diesbezüglich sind sie in der Vergangenheit nie auf den Mund gefallen.

Nicht alle verstecken sich so sehr wie Vassilkaou. Doch auch viele von denen, die sich zeigen, tun das nicht mit Lösungsansätzen (wofür sie eigentlich gewählt wären), sondern mit Aktionismus: Grünen-Landessprecher Joachim Kovacs beispielsweise übt sich im Selbstversuch gerade darin, Mindestsicherungsbezieher zu spielen und mit siebeneinhalb Euro am Tag auszukommen. Respekt! Da kann man ihm nur wünschen, dass er daraus nie ernst machen muss. Ansonsten sollte er jedoch tun und lassen, was er will, die Bürgerinnen und Bürger aber nicht weiter damit behelligen; die Lebensverhältnisse in der Stadt verbessert er damit nämlich nicht.

> Dieser Beitrag ist zunächst auf VIENNA.AT erschienen.

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