Vorarlberg: Wo’s eine Volkspartei nicht einfach hat

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ZAHLEN ZUM TAG. Im äußersten Westen der Republik läuft ein gesellschaftlicher Wandel besonders rasant ab.

Vorarlberg ist eine einzige ÖVP-Hochburg, urkatholisch und so weiter und so fort. Vergessen Sie’s! In wohl kaum einem anderen Bundesland läuft ein gesellschaftlicher Wandel derart rasant ab: Urkatholisch war einmal. Heute gehören nur noch gut 60 Prozent der Bewohner der katholischen Kirche an. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund beträgt ein Viertel und ist nur in Wien höher (wobei Deutsche die größte Gruppe bilden). Die Textilindustrie ist in wenigen Jahren mehr oder weniger verschwunden, an ihre Stelle sind zahlreiche Unternehmen getreten, die es in ihrer Nische zu Weltmarktführerschaft gebracht haben. „Schaffa, schaffa, Hüsle baue“ ist passé, erschwinglich ist eher nur noch eine kleine Wohnung.

Da ist sehr viel durcheinander geraten. Volkspartei in dem Sinne zu sein, dass man in allen Kreisen vertreten ist, ist schwer geworden. Das bekommt auch die Volkspartei zu spüren. Sie ist 1945 mit ganzen 70,2 Prozent quasi in die Zweite Republik gestartet. 2014 landete sie bei 41,8 Prozent. Diesen Sonntag wird gewählt, da könnte sie Umfragen zufolge wieder zulegen.

Doch zurück zu letzten Wahl: Beim Wahlverhalten nach Alter zeigt sich eindrucksvoll, wie das ist für die ÖVP: Bei Älteren kam sie auf 60 Prozent. Bei 30- bis 59-Jährigen auf 40 Prozent. Bei unter 29-Jährigen musste sie sich laut SORA-Wahltagsbefragung mit 13 Prozent begnügen. Dreizehn Prozent: Weniger schafften nur die Sozialdemokraten (sieben Prozent). Mehr dagegen nicht nur die Freiheitlichen (27 Prozent), sondern auch die Grünen (25 Prozent) und die Neos (15 Prozent).

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