Rote Städte, türkis-blaues Land

ZAHLEN ZUM TAG. In den zehn größten Städten kam die ÖVP nicht einmal auf ein Viertel der Stimmen. Abgesehen holte jedoch auf mehr als ein Drittel – und das sicherte ihr den Wahlsieg.

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ZAHLEN ZUM TAG. In den zehn größten Städten kam die ÖVP nicht einmal auf ein Viertel der Stimmen. Abgesehen holte jedoch auf mehr als ein Drittel – und das sicherte ihr den Wahlsieg.

Von Ost nach West zieht sich bei dieser Nationalratswahl ein Phänomen: Die SPÖ war in den Städten ziemlich erfolgreich. In Dornbirn schaffte sie für dortige Verhältnisse sensationelle 19,5 Prozent (plus 5,6 Prozentpunkte), in Innsbruck eroberte sie sogar Platz eins und so weiter und so fort. In den zehn größten Städten hält sie nunmehr einen Stimmenanteil von 33,1 Prozent. Gefolgt von der FPÖ mit 23,6 und der ÖVP mit 22,6 Prozent. Auf dem Land schaut’s umgekehrt aus – und das hat der Neuen Volkspartei denn auch den Sieg bzw. der SPÖ von Christian Kern die Niederlage beschert.

Die zehn größten Städte sind Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Villach, Wels, St. Pölten und Dornbirn. Mit 1,16 Millionen wurde dort ziemlich genau ein Viertel aller gültigen Stimmen registriert (Stand: 16. Oktober, 17 Uhr). Die SPÖ kam überall auf Platz eins, ausgenommen Salzburg und Dornbirn, wo dies der ÖVP gelang.

Unterm Strich ergab dies die erwähnten Stimmenanteile für die drei Mittelparteien. Bei den kleinen schnitt die Liste Pilz mit 6,5 Prozent sogar etwas besser ab als die Neos (6,2 Prozent) – und die Grünen holten zumindest 5,2 Prozent.

Ihr Problem war das übrige Österreich. Dort reichte es nur für 2,8 Prozent. Pilz musste sich mit 3,3 Prozent bescheiden und die Neos mit 4,6 Prozent. Schwer tat sich aber auch die SPÖ: Sie kam „auf dem Land“ nur auf 24,5 Prozent. Die FPÖ lag dagegen mit 28,3 Prozent deutlich über ihrem Ergebnis in den zehn größten Städten. Ganz zu schweigen von der ÖVP mit ganzen 34,6 Prozent – also einem um die Hälfte größeren Stimmenanteil als in den Städten.

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