LT-Wahl Tirol: Zurück in die 1990er Jahre

ZAHLEN ZUM TAG. Die Parteienlandschaft wird sich eher wieder älteren Verhältnissen anpassen. Und zwar vor allem auch im Sinne der Volkspartei.

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ZAHLEN ZUM TAG. Die Parteienlandschaft wird sich eher wieder älteren Verhältnissen anpassen. Und zwar vor allem auch im Sinne der Volkspartei.

Die 40 Prozent, die der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter im Hinblick auf die Landtagswahl 2018 zum ÖVP-Ziel erklärt hat, werden in Wirklichkeit wohl auch ihn selbst überraschen; wie ausgeführt ist das sehr wahrscheinlich Tiefstapelei. Wobei es zunächst natürlich wenige Anhaltspunkte geben mag. Schaut man sich die Verhältnisse insgesamt an und vergleicht sie mit denen bei bisherigen Landtagswahlen, dann fällt jedoch auf, dass die heutigen am ehesten mit denen Ende der 1990er Jahre vergleichbar sind.

Ja, das Wahlergebnis 2018 wird man ganz sicher nicht mit den Ergebnissen von 2013, 2008, geschweige denn 2003 vergleichen können:

  • 2013 und 2008 gab es für die ÖVP Mitwerber, die sich zum Teil aus ihren Reihen herausgelöst hatten, die sehr erfolgreich waren – und die ihr damit mehrere Prozentpunkte kosteten: Ex-ÖAAB-Vertreter Fritz Dinkhauser kam beispielsweise auf bis zu 18,4 Prozent (2008). Dass sich die Volkspartei da mit nur noch gut 40 Prozent begnügen musste, liegt auf der Hand.
  • 2003 wiederum stand nicht zuletzt im Zeichen einer veritablen FPÖ-Krise: Die Freiheitlichen stürzten damals von 19,6 auf acht Prozent ab. Die Regierungsbeteiligung auf Bundesebene hatte ihnen bekanntlich gar nicht gut bekommen, um es vorsichtig zu auszudrücken. Davon profitiert hat damals auch in Tirol die ÖVP.

Am ehesten vergleichbar ist die nunmehrige Ausgangslage mit der des Jahres 1999: Das ÖVP-Lager hat sich weitestgehend konsolidiert und wird wohl ausschließlich an die erstmals kandidierenden NEOS Stimmen in einem nennenswerten Umfang abgeben müssen. Die Freiheitlichen wiederum sind zuletzt bundesweit zu einem Höhenflug abgehoben, der zumindest noch nicht vorbei zu sein scheint.

Ganz und gar nicht zufrieden sein könnten mit dem 1999er Ergebnis einzig die Grünen: Acht Prozent würden laut Ingrid Felipe bedeuten, dass sie sich aus der Regierung auf die Oppositionsbank verabschieden.

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