ZAHLEN ZUM TAG. Mit 725 Euro an eigenen Steuern pro Kopf steht die Bundeshauptstadt im Ländervergleich an der Spitze.
Das Burgenland ist ein kleines Steuerparadies: Die Landes- und Gemeindesteuern pro Kopf betragen dort im Schnitt gerade einmal 445 Euro. So wenig, wie sonst nirgends. Das ist den „Gebarungsübersichten 2015“ von Statistik Austria zu entnehmen.
Legt man Einnahmen von Ländern und Gemeinden aus „eigenen Steuern“ auf die Bevölkerung um, kommt man in Niederösterreich auf den zweitniedrigsten Wert: 502 Euro. Es folgen Kärnten und Oberösterreich mit 539 Euro. Das ist ebenfalls vergleichsweise wenig, was insofern pikant ist, als Kärnten und Niederösterreich die höchsten Schulden aufweisen.
Hochsteuerländer sind Salzburg (713 Euro), Tirol (718 Euro) und Wien; in der Bundeshauptstadt, die Land und Gemeinde in einem ist, ist der Wert mit 725 Euro am höchsten.
Das Land Steiermark wird in der Statistik nicht ausgewiesen. Aufgrund einer Umstellung hatte das Haushaltsjahr 2015 dort nämlich nur elf Monate, wie es in den Gebarungsübersichten heißt.
Beim Finanzausgleich gab es einen Versuch, die Steuerhoheit zu stärken: Bestrebungen, den Spielraum der Gemeinden bei der Grundsteuer auszuweiten und den Ländern einen Teil der Körperschaftsteuer zu übertragen, scheiterten jedoch. „Verländert“ wurde lediglich der Wohnbauförderungsbeitrag. Die Länder vereinbarten jedoch, ihn vorerst nicht zu erhöhen. Ergebnis: Der Anteil der „eigenen Steuern“ an den Gesamteinnahmen von Ländern und Gemeinden beträgt insgesamt nur etwa zehn Prozent.
Zum Teil hängt das Steueraufkommen von der wirtschaftlichen Stärke einer Region ab. Das gilt ganz besonders für die Kommunalsteuer, die Unternehmen an Gemeinden ablieferen müssen.