Grünes Glück im Unglück

ANALYSE. Die Ausgangslage für die Landtagswahlen im Frühjahr ist nicht mehr ganz so katastrophal wie noch vor ein paar Wochen.

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ANALYSE. Die Ausgangslage für die Landtagswahlen im Frühjahr ist nicht mehr ganz so katastrophal wie noch vor ein paar Wochen.

Natürlich müssen die Grünen nach wie vor damit rechnen, nach der Nationalratswahl auch bei den Landtagwahlen im Spätwinter Verluste zu erleiden. Allerdings gibt es zwei, drei Dinge, die sie nicht (mehr) ganz hoffnungslos machen müssen.

Zunächst ist da einmal die Reihenfolge der vier Landtagswahlen: Niederösterreich (28. Jänner), Tirol (25. Februar), Kärnten (März), Salzburg (April). Zumindest den Auftakt hätten sich die Grünen nur genau so wünschen können: In Niederösterreich haben sie 2013 mit 8,1 Prozent ein vergleichsweise bescheidendes Ergebnis erreicht. Auch die Zugewinne waren mit 1,2 Prozentpunkten relativ gering. Das minimiert schon einmal von vornherein die mögliche Fallhöhe.

Ganz schlimm für die Partei wäre es beispielsweise, die Wahlserie würde in Salzburg beginnen: Dort legten sie 2013 von 7,4 auf 20,2 Prozent zu – ein Niveau, das schier unmöglich auch nur annähernd zu halten ist. Und ein Debakel zu einem Wahlserienauftakt würde eher einen Sog nach unten auslösen.

Dazu kommt, dass sich Peter Pilz als größter Konkurrent aus dem Rennen genommen hat: Er kann den Grünen nicht noch mehr wehtun. Und das hat er bei der Nationalratswahl ganz besonders in Niederösterreich getan, wo er 4,1 Prozent erreichte und sie nur 2,7. In Tirol, Kärnten und Niederösterreich kamen sie am 15. Oktober wiederum auf vier Prozent oder mehr – im Bundesländervergleich also durchgehend überdurchschnittliche Werte, die darauf hinweisen, dass sie dort zumindest ein bisschen Substanz haben.

Ebenso erleichtert können die Grünen auch sein, dass Christian Kern bei diesen Landtagswahlen nicht antritt. Er hat sich bei der Nationalratswahl nicht zuletzt auf ihre Kosten glaubwürdig gegen Schwarz-Blau gestellt. Was zum Beispiel SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl in Niederösterreich nicht so einfach gelingen kann – als ehemaliger Polizeigeneral hat er da ein gewisses Handicap, kann er sich im Wettstreit mit Schwarz-Blau eher mit Sicherheits- denn mit Sozialthemen profilieren, womit den Grünen etwas Platz bleibt.

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