ZAHLEN ZUM TAG. Was der burgenländische SPÖ-Chef sowohl Sebastian Kurz als auch Johanna Mikl-Leitner voraus hat.
Die Frage, wie der burgenländische SPÖ-Vorsitzende und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei der jüngsten Landtagswahl so stark gewinnen konnte, ist das eine. Die Frage, wo er zugelegt hat, das andere. Dazu liefern SORA-Wahltagsbefragungen eine bemerkenswerte Antwort: Vor allem bei den Jungen ist Doskozil erfolgreich gewesen.
Am einfachsten ist es, die Ergebnisse der Befragungen zu den burgenländischen Landtagswahlen 2010 und 2020 miteinander zu vergleichen. Insgesamt schnitt die SPÖ in beiden Fällen ähnlich ab: Vor zehn Jahren kam sie auf 48,3, jetzt auf 49,9 Prozent.
Bei den Frauen ist sie damals wie heute relativ stark gewesen: Vor zehn Jahren kam sie auf 56 und nun auf 55 Prozent. Bei Männer konnte sie sich dagegen von 40 auf 45 Prozent verbessern.
Nach Bildungsstand ist nur ein Vergleich zu 2015 möglich. Demnach ist es dabei geblieben, dass die SPÖ insbesondere von Akademikern weit weniger oft gewählt wird als von Personen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss nach formalen Kriterien.
Bei ab 60-Jährigen hat die Sozialdemokratie unter Doskozil gegenüber 2010 verloren – von 58 auf 53 Prozent. Extrem dagegen die Veränderung bei den unter 30-Jährigen: Hier konnte sie sich von 28 auf 47 Prozent verbessern.
Das sind außerordentliche Werte: Sowohl bei Jüngeren als auch bei Ändern ähnlich erfolgreich zu sein, schafft sonst kaum jemand. In Niederösterreich kam die ÖVP von Johanna Mikl-Leitner bei der Landtagswahl vor zwei Jahren bei den Jüngeren auf 35 und bei den Älteren auf 60 Prozent. Unter Sebastian Kurz ging es der türkisen Volkspartei bei der Nationalratswahl im vergangenen September mit 27 zu 43 Prozent nicht viel besser.
Mit Schlussfolgerungen sollte man freilich vorsichtig sein: Die Zusammensetzung der Jugend nach Kriterien wie Job, Bildung, Wohnort (ländlich/urban), die Einfluss auf das Wahlverhalten hat, unterscheidet sich von Land zu Land und ist auch bundesweit anders als im Burgenland.
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