Die Arbeitslosen von Spittal an der Drau

ANALYSE. Wo die Beschäftigungslosigkeit zurzeit am höchsten ist, gibt es kaum Ausländer. Vor allem aber handelt es sich um ein saisonales Phänomen.

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ANALYSE. Wo die Beschäftigungslosigkeit zurzeit am höchsten ist, gibt es kaum Ausländer. Vor allem aber handelt es sich um ein saisonales Phänomen.

Böse Zungen behaupten, die Bau-Holzgewerkschaft könnte im Winter zusperren. In der Branche sei ohnehin kaum jemand tätig; die meisten gingen stempeln. Das ist natürlich übertrieben, hat aber einen wahren Kern, wie der Arbeitsmarktbezirk Spital an der Drau (Kärnten) zeigt.

16,8 Prozent hat die Arbeitslosenquote in Spital an der Drau im Jänner betragen; sie war damit so hoch wie in keinem anderen Arbeitsmarktbezirk. Das ist dort aber nicht immer so. Im vergangenen Juli war die Quote nur halb so hoch. Und wenn man noch weiter zurückblättert und die Zahlen miteinander vergleicht, dann stellt man fest, dass sich das jedes Jahr wiederholt: Im Winter beträgt die Quote meist über 16, im Sommer nur um die acht Prozent.

Das Phänomen hat einen Namen: Saisonale Beschäftigung. Vor allem im Tourismus und eben auch in der Baubranche, wie in Spittal an der Drau, ist sie nach wie vor üblich. Wenn nicht viel los ist, müssen sich die Beschäftigten auf Kosten der Allgemeinheit arbeitslos melden.

Es lohnt sich, die AMS-Daten für den Kärntner Bezirk noch genauer anzuschauen. Vier Dinge sind nämlich bemerkenswert:

  • Der Anteil der Ausländer an den Beschäftigten ist mit nicht einmal einem Zehntel so niedrig wie sonst kaum wo.
  • Auch unter den Arbeitslosen ist nur etwa jeder Zehnte ein Migrant.
  • Zurzeit ist jeder fünfte Mann (20,7 Prozent) arbeitslos, aber nur jede achte Frau (12,1 Prozent)
  • Im Sommer ist es umgekehrt, da waren mit zuletzt neun Prozent mehr Frauen arbeitslos als Männer (7,7 Prozent). Was natürlich nicht weiter verwundert, kommen letztere dann doch eher auf dem Bau unter.

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