Bundespräsident: Wien und NÖ entscheiden die Wahl

ZAHLEN ZUM TAG. Vier von zehn Wahlberechtigten leben in den Bundesländern, aus denen Hundstorfer und Pröll kommen. Wobei letzterer jedoch einen Startvorteil hätte.

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ZAHLEN ZUM TAG. Vier von zehn Wahlberechtigten leben in den Bundesländern, aus denen Hundstorfer und Pröll kommen. Wobei letzterer jedoch einen Startvorteil hätte.

Wer bei einem bundesweiten Urnengang in Wien und Niederösterreich vorne liegt, hat gewonnen: Auf diese einfache Formel lässt sich eine Wahlentscheidung aufgrund der Verteilung der Wahlberechtigten bringen. Vier von zehn leben in den beiden Bundesländern.

Bei der EU-Wahl 2014 gab es insgesamt 6,4 Millionen Wahlberechtigte. Wobei es sich um 1,28 Millionen Niederösterreicher und 1,16 Millionen Wiener handelte. In Summe waren das allein schon 38,1 Prozent der Wahlberechtigten. Sprich: Auf die anderen sieben Bundesländer entfielen nur 61,9 Prozent.

Treten bei der Bundespräsidenten-Wahl Sozialminister Rudolf Hundstorfer für die SPÖ und der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll für die ÖVP an und schlagen dann auch die Stichwahl, verspricht das aufgrund der Wählerverteilung besondere Spannung – mit deutlichen Vorteilen für Pröll.

Angenommen, Pröll holt in seinem Heimatland 60 Prozent; dann muss Hundstorfer in seiner Heimatstadt Wien (bei gleich großer Wahlbeteiligung) mindestens 61 Prozent schaffen, um dies auszugleichen. Das allein wäre schon schwer. Hundstorfers zusätzliches Problem ist jedoch, dass nicht nur Niederösterreich, sondern auch die meisten übrigen Länder bürgerlich sind, Pröll also gute Karten hat; und dass SPÖ-geführte Bundesländer verhältnismäßig wenige Wahlberechtigte aufweisen – das Burgenland 3,6 und Kärnten auch nur 6,9 Prozent. Sprich: Ein deutlicher Wahlsieg dort würde Hundstorfer bundesweit noch nicht viel bringen.

> Dieser Beitrag ist zunächst auf VIENNA.AT erschienen.

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