Ausgerechnet Kickl

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BERICHT. Der FPÖ-Chef beklagt gegenüber Chefredakteuren Inseratenwillkür. Ein Blick darauf, wie er die Sache als Innenminister gehandhabt hat.

Hubert Patterer, Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“, berichtet in einem Newsletter von einem „blauen Brief“, den er erhalten habe. FPÖ-Chef Herbert Kickl habe ihm und seinesgleichen geschrieben, um sie mit Blick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung um Vorschläge zur Gewährleistung von Medienfreiheit und -vielfalt zu bitten. Kickl sieht laut Patterer Probleme: So beklage er, dass Regierende und öffentliche Institutionen Inserate nach Gutdünken vergeben würden.

Nun, das ist nicht falsch. Wie aber hat Kickl die Sache als Innenminister 2018/2019 gehandhabt. Eine Datenabfrage auf der Seite medien-transparenz.at ergibt, dass unter seiner Verantwortung Inseraten- bzw. Steuergelder in Höhe von 3,6 Millionen Euro vergeben wurden. Aber wie: Zwei Drittel gingen allein an die Boulevardblätter „Österreich“, „Krone“ und „Heute“ (inkl. Onlineangebote). Ja, in dieser Reihenfolge. An Wolfgang Fellners „Österreich“-Gruppe allein floss fast eine Million Euro.

Die „Kleine Zeitung“ musste sich mit rund 64.000 Euro begnügen, „Der Standard“ zum Beispiel mit 8700 Euro. Bei den Nachrichtenmagazinen entfielen etwa 10.000 Euro auf das „Profil“ und null Euro auf den „Falter“.

Auffallend auch die 221.923 Euro, über die sich das „Red Bull Media Hause“ (insbesondere für das Magazin „Red Bulletin“) freuen durfte.

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