Von wegen „Patientenmilliarde“

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ZAHLEN ZUM TAG. Sozialversicherungen: Steigende Personalkosten bei Krankenkassen bzw. nunmehriger Gesundheitskasse.

Vor drei Jahren berichtete dieSubstanz.at von einer „windigen Patientenmilliarde“. Von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dem damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) war eine solche infolge einer Zusammenlegung von Sozialversicherungsträgern angekündigt worden. Aus den Gebietskrankenkassen wurde die „Österreichische Gesundheitskasse“ (ÖGK); das stand im Zentrum. Gerne sprachen die beiden auch von einer „Verwaltungsmilliarde“. Damit wollten sie das Volumen zum Ausdruck bringen, das durch dieses „Sparen im System“ zusammenkommen sollte. Wobei Zweifel von vornherein groß waren. So konnte der Rechnungshof nicht nachvollziehen, wie sich so viel Geld ergeben sollte.

Eine parlamentarische Anfragebeantwortung von Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) an den Neos-Abgeordneten Gerald Loacker bestätigt diese Zweifel nun; und zwar massiv: Bei den Kassen sind die Personalkosten nicht gesunken, sondern stetig gestiegen.

Allein für die Verwaltung, aber exklusive Pensionen, Abfertigungen und dergleichen betrug der Personalaufwand der Krankenkassen 2017 summa summarum 365,13 Millionen Euro, 2018 rund 376 und 2019 393 Millionen Euro. 2020, nach der Fusion, handelte es sich um 411,65 Millionen Euro. Zugenommen hat auch der Personalaufwand für „eigene Einrichtungen“ der Kassen bzw. der nunmehrigen ÖGK. Zuletzt belief er sich auf 300 Millionen Euro.

Auch der Personalstand ist gewachsen. Und zwar ziemlich konstant – von 10.511 Vollzeitäquivalenten 2017 auf 10.624 und 10.704 in den folgenden Jahren und 10.808 zuletzt unter dem Dach der ÖGK.

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