Impfschock

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BERICHT. In Österreich gibt es immer weniger Erstimpfungen – und von der Regierung kommen unterschiedliche Signale.

Rund 56 Prozent der Gesamtbevölkerung ist bisher zumindest einmal geimpft worden – und die Zuwächse gehen stark zurück: In der Woche bis zum 11. Juli sind nur noch 1,7 Prozentpunkte dazugekommen. In der Hochphase von Mai bis Mitte Juni waren es bis zu vier Prozentpunkte (siehe Grafik).

Würde es bei den 1,7 Prozentpunkten bleiben, wären in der ersten September-Hälfte 70 und in der zweiten Oktober-Hälfte 80 Prozent erreicht. Bis dann wird möglicherweise auch die „Delta“-Infektionswelle durchs Land gezogen sein.

Aufseiten der Regierung gibt es keine einheitliche Kommunikation mehr: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bittet die Menschen ausdrücklich, sich impfen zu lassen, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) versucht es mit einer Warnung: Wer sich nicht impfen lässt, riskiert demnach eine Ansteckung, womit er wohl eine Erkrankung meint.

Die Impfkampagne stößt an ihre Grenzen: Laut Uni-Wien-Erhebung haben sich schon „beinahe alle“ impfen lassen, die bereit dazu sind. Abgesehen davon sind jüngere Semester erst zuletzt an die Reihe gekommen. Und bei Kindern gibt es überhaupt eine größere Hürde, die allenfalls nur durch vertrauensbildende Maßnahmen bewältigt werden kann.

Wie die Uni Wien auf Basis einer Umfrage außerdem berichtet, bestehen bei Erwachsenen größte Vorbehalte, Kinder impfen zu lassen. Nur 21 Prozent sind „voll und ganz“ oder „eher“ zum ehestmöglichen Zeitpunkt bereit dazu, während es eine Mehrheit von 55 Prozent „gar nicht“ oder „eher nicht“ ist.

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