ANALYSE. In den vergangenen Jahrzehnten ist man davon ausgegangen, dass es nachfolgenden Generationen besser gehen wird. Damit ist es vorbei. Doch Parteien müssen erst darauf reagieren.
„Wird das Leben für die junge Generation in Salzburg einmal eher besser, eher schlechter oder gleich gut sein wie heute?“, wurden 1230 Wahlberechtigte im Auftrag des Sozialforschungsinstituts SORA und des Instituts für Strategieanalyse (ISA) gefragt. Nur 13 Prozent antworteten mit „eher besser“, ganze 61 Prozent mit „eher schlechter“. Und das sind nicht einmal außergewöhnlich viele: Bei der Landtagswahl in Tirol hatte es sich um 70 Prozent gehandelt. In Kärnten waren es zuletzt 54 Prozent. In Niederösterreich wurde die Frage nicht gestellt.
Damit ist die Stimmung gekippt. Beziehungsweise Zuversicht gestorben. In Salzburg hat sich das Anteil derer, die eine Verschlechterung erwarten, gegenüber 2018 verdoppelt. In Kärnten und in Tirol hat er sich wesentlich vergrößert und ist vor allem auch viel größer geworden als der Anteil derer, die glauben, dass es Jungen einmal besser oder zumindest gleich gut gehen wird.
Das ist eine Katastrophe für klassische Parteien. Was sie eint, ist der Anspruch, die Verhältnisse zu verbessern. Was sie trennt, sind die Zugänge dazu. Wenn nun aber eine Masse aus guten Gründen davon ausgeht, dass keine Verbesserung mehr möglich ist, müssen sich diese Parteien neu erfinden. Die einen bleiben jedoch unschlüssig (SPÖ bisher), die anderen werden populistisch; damit gemeint ist die ÖVP, wobei das Ergebnis bekannt ist.
Gefragt ist ein Paradigmenwechsel. Weg von „Wie wir die Verhältnisse verbessern“, hin zu „Wie wir Hausforderungen besser bewältigen“. Zumal es auf der Hand liegt, das sich zum Beispiel die Sicherheitslage sowie die Klimaverhältnisse verschlechtern; und dass es für nachfolgende Generationen immer schwieriger wird, Gesundheitsversorgung, Pflege, Pensionen und vieles anderem mehr zu bewältigen.