Haslauers Niederlage

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ZAHLEN ZUM TAG. Bei einer Direktwahl hätte der Landeshauptmann noch stärker verloren als seine Partei und auch im historischen (Bundesländer-)Vergleich ein schlechtes Ergebnis erzielt.

Bei Erhebungen, die das Sozialforschungsinstitut SORA im Auftrag des ORF zu Landtagswahlen durchführt, stellt es immer wieder die Frage, wen die Leute zum Landeshauptmann oder zur Landeshauptfrau wählen würden. Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) musste sich nun in Salzburg mit 34 Prozent begnügen. Marlene Svazek (FPÖ) folgte ihm mit 22 Prozent, David Egger (SPÖ) mit 16 Prozent.

Die 34 Prozent sind für einen Amtsinhaber ein katastrophaler Wert: Peter Kaiser (SPÖ) kam zuletzt in Kärnten auf 53 Prozent, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Niederösterreich auf 40 Prozent. In Tirol war Günther Platter (ÖVP) im Herbst nicht mehr angetreten, sein Nachfolgekandidat Anton Mattle (ÖVP) erreichte 37 Prozent.

Schaut man weiter zurück, fällt auf, dass mehr als 40 Prozent die Regel und über 50 Prozent nicht außergewöhnlich sind. Hans Peter Doskozil (SPÖ) schaffte 2020 im Burgenland den Spitzenwert von 56 Prozent, Markus Wallner (ÖVP) im Jahr davor in Vorarlberg 55 Prozent.

Den niedrigsten Wert verzeichnete, so weit feststellbar, Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller vor zehn Jahren mit 27 Prozent. Das war infolge einer Finanzaffäre, die letzten Endes auch zum Ende ihrer Politkariere führte.

Zurück zu Haslauer: Bei einer Direktwahl hätte er nun sogar deutlich stärker verloren als seine Partei: Ausgehend von knapp 38 Prozent büßte sie rund sieben Punkte ein. Bei ihm wären es ausgehend von 46 Prozent, die er laut damaliger SORA-Befragung 2018 erreicht hätte, nun sogar 14 Prozentpunkte gewesen.

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