Unsoziale Preissteigerungen

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BERICHT. Nicht nur bei Nahrungsmitteln trifft die Teuerung Haushalte mit weniger Geld am stärksten.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO rechnet mit einem kräftigen Anstieg der Nahrungsmittel-Verbraucherpreise. Allein im ersten Halbjahr könnte er 3,8 Prozent bei unverarbeiteten und vier Prozent bei verarbeiteten Nahrungsmitteln betragen.

Zu spüren bekommen werden das die österreichischen Haushalte sehr unterschiedlich: Beim Dezil mit den höchsten Haushalts-Äquivalenzausgaben machen jene für „Ernährung“ und „alkoholfreie Getränke“ gerade einmal 7,1 Prozent aus, beim Dezil mit den niedrigsten Ausgaben hingegen 19,5 Prozent; hier ist der Anteil also fast drei Mal größer. Das ist der „Konsumerhebung 2019/20“ zu entnehmen, die von der Statistik Austria durchgeführt worden ist.

Problem: Die unterschiedliche Betroffenheit gilt mehr noch für einen Bereich, in dem es ebenfalls große Preissteigerungen gibt. Der Ausgabenanteil „Wohnen, Energie“ macht beim obersten Dezil 16,8 Prozent aus, beim untersten hingegen 45 Prozent. Nimmt man noch den Bereich „Verkehr“ hinzu, ergibt sich beim obersten Dezil ein Anteil von 37,2 Prozent und beim untersten einer von 50,2 Prozent. Mehr als die Hälfte der Ausgaben entfällt hier also auf Mobilität und Wohnen.

Das verdeutlicht, wie wichtig ein sozialer Ausgleich zu steigenden Energiepreisen infolge einer Ökosteuerreform sein wird. Heizen mit fossilen Brennstoffen würde damit ebenso einen ungleich größeren Anteil der Haushaltsausgaben im untersten Dezil verschlingen, wie Autofahren mit einem Benzin- oder Dieselfahrzeug.

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