Nachwuchsproblem

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ZAHLEN ZUM TAG. Die Zahl der 18-jährigen Männer ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Das tangiert das Bundesheer genauso wie Hilfsorganisationen – oder Sicherheit und etwa Pflege.

1982 gab es in Österreich 67.170 18-jährige Männer. Die meisten (65.853) hatten die österreichische Staatsbürgerschaft, waren also stellungspflichtig und mussten, sofern ihnen sogenannte Tauglichkeit attestiert wurde, die Wehrpflicht oder einen Zivildienst absolvieren. 2022 waren es nur noch 37.414, also um mehr als 40 Prozent weniger.

Das ist ein Problem: Zumal ohnehin nur gut 80 Prozent tauglich sind, hat das Bundesheer ebenso weniger Nachwuchs wie Blaulicht- oder Hilfsorganisationen, die auf Zivildiener setzen, vom Roten Kreuz oder den Samariterbund bis zum Hilfswerk oder der Volkshilfe. Bei beiden (Bundesheer wie Organisationen) würde der Bedarf zunehmen, aufgrund von Herausforderungen, die mit der Sicherheit einerseits und der Alterung andererseits einhergehen.

Stellschrauben, an denen gedreht werden könnte, gibt es viele. Eine wäre zum Beispiel, Wehr- und Zivildienstdauer zu verlängern. Das ist jedoch politisch genauso wenig gewollt wie zum Beispiel die Wiedereinführung verpflichtender Milizübungen beim Bundesheer.

Längerfristig helfen könnten auch beschleunigte Einbürgerungen. Seit geraumer Zeit gibt es rund 5000 18-Jährige mit einer anderen als der österreichischen Staatsbürgerschaft. Auch eine solche Änderung wird politisch jedoch mehrheitlich abgelehnt. ÖVP und FPÖ sind dagegen.

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