Mehr Inserate, mehr Förderung

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BERICHT. Der Boulevard staubt nicht nur bei öffentlichen Inseraten groß ab, sondern auch bei der Corona-Sonderförderung.

Medienpolitik auf Österreichisch heißt, von Qualität und Vielfalt reden und den Boulevard stärken. Im Wesentlichen funktioniert das in Form von öffentlichen Inseraten. Vom Gesamtvolumen von 65,5 Millionen Euro für die elf größten Tageszeitungen entfiel 2018 mit 34,04 Millionen Euro mehr als die Hälfte auf die drei Titel „Kronen Zeitung“, „Heute“ und „Österreich – oe24.at“. Das ist der Medientransparenzdatenbank zu entnehmen. Allein die „Krone“ durfte sich über 17,85 Millionen Euro freuen.

Acht weiteren Zeitungen blieb weniger als die Hälfte des Gesamtvolumens. Am wenigsten ging an die „Salzburger Nachrichten“ mit 2,04 Millionen Euro. „Der Standard“ und „Die Presse“ erhielten jeweils 4,30 Millionen Euro.

Daten würden auch für 2019 vorliegen. Sie folgten jedoch etwas anderen Gesetzmäßigkeiten: Unter der „Übergangsregierung“ von Brigitte Bierlein gab es deutlich weniger Regierungsinserate.

Seit Jahresbeginn gibt es wieder eine klassische Regierung – und sie setzt Medienpolitik im eingangs erwähnten Sinne gerade auch jetzt in der Krise fort. Hintergrund: Zumindest private Unternehmen sind extrem zurückhaltend mit Werbung. Damit entgeht Medien sehr viel Geld. Der Bund springt nun in der Weise ein, dass er laut „Standard“-Berechnungen 11,49 Millionen Euro auf die elf größeren Tageszeitungen verteilt, wobei mit 6,35 Millionen Euro mehr als die Hälfte an – erraten – die drei Boulevardzeitungen geht: 2,72 Millionen Euro erhalte die „Krone“, 1,82 Millionen „Heute“ und 1,81 Millionen Euro „Österreich – oe24.at“. Am wenigsten fließt mit 0,45 Millionen Euro an „Die Presse“.

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