EU-Image: Schwer beschädigt

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ZAHLEN ZUM TAG. In keinem Mitgliedsland haben so viele Menschen ein negatives Bild von der Union wie in Österreich.

Das kommt heraus, wenn sich nationale Politik jahrelang eher nur abputzt an der EU und ihr zuletzt auch noch unterstellt, bei der Corona-Impfung allein versagt zu haben sowie einen „Basar“ zur Verteilung veranstaltet zu haben: In Österreich ist das Image der Union vergleichsweise katastrophal.

Die Europäische Kommission lässt regelmäßig „Eurobarometer“-Befragungen durchführen, um die Stimmung unter den Unionsbürgerinnen und -bürgern zu erfassen. In der aktuellen Befragung, die vor wenigen Tagen veröffentlicht worden ist, wurde auch gefragt, welches Bild die EU hervorrufe: ein sehr oder ein ziemlich positives oder ein sehr oder ziemlich negatives – oder weder das eine noch das andere.

Auf sehr oder ziemlich positiv entfielen in der gesamten EU 46 Prozent. In Portugal und Irland handelte es sich gar um drei Viertel der Bevölkerung. In Griechenland ist der Anteil seit der Befragung im vergangenen Sommer um sieben Prozentpunkte auf 34 Prozent gestiegen, damit aber der niedrigste. In Österreich hat er nur um einen Punkt auf 35 Prozent zugenommen; das ist der zweitniedrigste.

Umgekehrt ist der Anteil derer, die ein sehr oder ziemlich negatives Bild von der EU haben, in Österreich zwar um vier Prozentpunkte auf 25 Prozent gesunken. Das ist aber der höchste Wert. In Griechenland ist er um acht Punkte auf 24 Prozent zurückgegangen.

Auffallend: In Österreich gibt es auch einen relativ hohen Anteil, der auf „weder noch“ bzw. „keine Antwort“ entfällt: immerhin 40 Prozent. Außerdem auffallend: In Ländern, die durch Hilfsmaßnahmen in Folge der Coronakrise von europäischer Solidarität profitieren, hat sich das EU-Image stark verbessert. Das ist nicht nur in Griechenland und Portugal so, sondern auch in anderen: In Italien sehen 43 Prozent die EU positiv, in Spanien 45 Prozent bzw. umgekehrt nur 18 bzw. acht Prozent negativ.

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