ZAHLEN ZUM TAG. … und würde dafür auch ein niedrigeres Einkommen hinnehmen.
Wer der Überzeugung ist, dass eine Arbeitszeitverkürzung nicht möglich ist, muss sich bessere Argumente einfallen lassen als zum Beispiel jenes, dass damit ein Wohlstandsverlust einhergehen würde. Grund: Der Wunsch, weniger zu arbeiten, ist bei den Leuten sehr verbreitet und steht bei weitem nicht nur in Verbindung mit einem vollen Lohnausgleich, wie er etwa von der SPÖ gefordert wird.
Beim jüngsten Mikrozensus der Statistik Austria hat jede sechste befragte Person angegeben, weniger Stunden pro Woche arbeiten zu wollen. Dabei sind allerdings alle Erwerbstätigen berücksichtigt worden, also etwa auch Teilzeitbeschäftigte, bei denen Weniger im Extremfall nicht geht.
Schaut man sich allein die Gruppe der Vollzeitbeschäftigten an, schaut alles ein bisschen anders aus: 22 Prozent wollen weniger, nur drei Prozent mehr arbeiten. Bei Männern wünschen 20, bei Frauen gar 25 Prozent eine Reduktion. Und: Je höher der Bildungsabschluss (und damit eher auch das Einkommen), desto größer ist der Wunsch nach einer Reduktion. Bei Akademikerinnen und Akademikern beträgt er 29 Prozent.
Das Ganze ist umso bemerkenswerter, als Teil der Fragestellung ausdrücklich auch war, ob Einkommensveränderungen in Kauf genommen werden würden. Sprich: Eine Masse würde gerne weniger arbeiten und dafür auch finanzielle Einbußen hinnehmen.