Beziehungskrise: Jugend und Politik

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ZAHLEN ZUM TAG. Nur sechs Prozent fühlen sich gut vertreten. Das hat jetzt auch Van der Bellen zu spüren bekommen.

Bei der Bundespräsidenten-Wahl 2016 hat sich Alexander Van der Bellen nicht zuletzt auch mit Hilfe jüngerer Wählerinnen und Wähler durchsetzen können gegen Norbert Hofer: In der Stichwahl erreichte er laut SORA-Befragung von damals bei Unter-30-Jährigen immerhin 58 Prozent. Bei ab 60-Jährigen musste er sich mit 50 Prozent begnügen.

Jetzt war es umgekehrt: Bei den Älteren kam er auf mehr als 70, bei den Jüngeren auf keine 50 Prozent. These: Van der Bellen ist nicht so sehr etwa die Aussage zum Verhängnis geworden, sie mögen angesichts der Teuerung die Zähne zusammenbeißen (was er später bedauerte), sondern, dass er nach sechs Jahren als Teil der Politik wahrgenommen wird (was sich für ihn schwer bis gar nicht vermeiden ließ).

„Politik“ ist hier ein diffuser Begriff, er steht jedoch für etwas, was SORA für eine Ö1-Umfrage unter 24.000 Jugendlichen im Frühjahr erhoben hat und auf eine echte Beziehungskrise hindeutet: Gerade einmal sechs Prozent fühlen sich „von der Politik gut vertreten“. 58 Prozent sehen einen „komplizierten Status“, bei dem es Luft nach oben gebe. Ganze 36 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sich Politik nicht für sie interessiere. Bemerkenswert: Bei Schülern und Studierenden handelt es sich mit 31 um etwas weniger, bei Lehrlingen mit 48 um deutlich mehr.

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