Steuerreform unsichtbar

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ZAHLEN ZUM TAG. Für das kommende Jahr erwartet der Finanzminister einen historischen Anstieg des Lohn- und Umsatzsteueraufkommens.

Aufs Erste wirkt es geradezu empörend: Die Bundesregierung hat die „größte Steuerentlastung der Geschichte“ angekündigt, doch der Finanzminister legt Budgetzahlen für das kommende Jahr vor, die den Eindruck entstehen lassen könnten, es gebe ein riesiges Belastungspaket.

Zwei Drittel des Steueraufkommens resultieren allein aus Lohn- und Umsatzsteuern. Für die Umsatzsteuer erwartet Gernot Blümel mit seinen Experten einen Anstieg von 28 Milliarden Euro heuer auf ganze 33,2 Milliarden Euro im kommenden Jahr. Bei der Lohnsteuer soll es einen Zuwachs von 28,1 auf 31,4 Milliarden Euro geben. Damit wird der Einbruch aufgrund der Coronakrise zumindest ausgeglichen; bei der Umsatzsteuer geschieht sogar mehr als das.

Ausschlaggebend für die günstige Entwicklung nach der Krise sind eine erfreuliche Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung, Nachzahlungen und – bei der Lohnsteuer – die kalte Progression.

Doch was ist mit der Steuerentlastung? Die läuft erst am 1. Juli 2022 an und – bei der Lohnsteuer – zunächst auch nur in Form einer Reduktion des Steuersatzes von 35 auf 30 Prozent. Erst Mitte 2023 folgt die Reduktion des Satzes von 42 auf 40 Prozent. Im Übrigen wird sich das mit leichter Verzögerung im Budget bemerkbar machen.

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