Steuern: Umverteilung wäre naheliegend

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ZAHLEN ZUM TAG. Im EU-Vergleich ist der Faktor Arbeit in Österreich extrem stark belastet. Im Unterschied zu Sprit und Vermögen.

Die Koalitionsverhandlungen konzentrieren sich zunehmend auf Steuerfragen. Der ÖVP ist eine Entlastung wichtig, die Grünen drängen auf eine Ökologisierung. In Interviews hat ÖVP-Chef Sebastian Kurz ein Ergebnis bereits vorweggenommen – Erbschafts- und höhere Vermögenssteuern werde es mit ihm keine geben. Dabei würde sich gerade auch das für eine Systemreform anbieten.

Im EU-Vergleich liegt Österreich mit einer Steuer- und Abgabenquote von 41,8 Prozent gemessen an der Wirtschaftsleistung um knapp drei Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Stand: 2017. Heute entspricht das immerhin rund zwölf Milliarden Euro. Besonders stark ist hierzulande die Belastung des Faktors Arbeit mit 23,1 Prozent. EU-weit sind es lediglich 19,4 Prozent.

Weit unterdurchschnittlich sind Vermögenssteuern in Österreich mit 0,8 Prozent. In der gesamten Union handelt es sich um 2,8 Prozent. Das ist dreieinhalb Mal mehr. Alles in allem durchschnittlich sind die Umweltsteuern. Hier allerdings gibt es Unterschiede im Detail. Laut einer Auswertung des Instituts für Höhere Studien (IHS) ist etwa die Mineralölsteuer nur in sieben von 28 Mitgliedsländern niedriger bzw. in 20 höher als in Österreich. Schussfolgerung der Autoren: „Hier bestünden geeignete Ansatzpunkte zu einer möglicherweise nötigen Gegenfinanzierung beabsichtigter Steuersenkungen.“

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