Schuldenfall Niederösterreich

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BERICHT. Im Unterschied zu Kärnten hat es das flächenmäßig größte Bundesland auch ohne eine Haider-Ära geschafft, relativ hohe Verbindlichkeiten zusammenzubringen.

Zugegeben, durch die Pandemie hat sich ohnehin alles verschärft. Insofern liefern die Angaben über die Schulden von Ländern und Gemeinden im Jahr 2019 eher nur eine Aussage darüber, wie stark oder schwach die Gebietskörperschaften in die Krise gegangen sind. Auch das ist jedoch nicht nichts.

Was auffällt: Nach Bundesländern gibt es zwei extrem große Unterschiede. Zum einen, was den Gesamt-Schuldenstand betrifft; und zum anderen, was die Aufteilung auf Landes- und Gemeindeebene angeht.

Absolut hat Niederösterreich mit 10,7 Milliarden Euro die mit Abstand höchsten Schulden. Wien folgt mit 7,4 Milliarden Euro, die Steiermark mit 6,8 Milliarden. Das ist jedoch relativ. Aussagekräftiger sind die Pro-Kopf-Werte.

Hier liegt Kärnten mit insgesamt 6594 Euro im Jahr 2019 vorne. Das ist zum Teil jedoch erklärbar und zig Mal durchgespielt (Stichwort Hypo-Alpe Adria bzw. Jörg Haider-Ära). Außerdem entfällt in Kärnten mit 6075 Euro fast alles auf die Landes- und kaum etwas auf die Gemeindeebene. Bei ihr sind es 519 Euro. Das ist der niedrigste Wert österreichweit.

Niederösterreich kommt auf eine Pro-Kopf-Verschuldung von 6377 Euro. 5104 Euro „gehören“ dem Land, 1273 Euro sind den Gemeinden zugeordnet.

Bemerkenswert ist Oberösterreich: Hier weisen die Gemeinden mit 1508 Euro pro Kopf mehr Schulden auf als das Land (1127 Euro). In Vorarlberg wiederum steht das Land mit 599 Euro relativ gut da, während die Gemeinden mit 1751 jedoch ein drei Mal größeres Problem haben.

Die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung hat Tirol mit 1424 Euro. Auch hier entfällt mit 1067 Euro der größere Teil auf die Gemeinden.

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