Wie sich Fluchtbewegungen ändern

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ZAHLEN ZUM TAG. In Österreich gibt es kaum noch Asylanträge indischer und tunesischer Staatsangehöriger.

Die Bilder aus Italien täuschen nicht: Es kommen wieder Menschen an, die, aus welchen Gründen auch immer, aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Das zeigt auch ein Blick auf das „Dashboard“, das das UN-Hochkommissariat UNHCR betreibt. Bis Anfang September gab es heuer schon mehr Ankünfte in Europa als im vergangenen Jahr. Zuletzt mehr gewesen sind es im Vergleichszeitraum 2016.

Allerdings: Fluchtrouten und Herkunft der Menschen haben sich verändert. Waren damals eher südosteuropäischer Länder mit Ankünften konfrontiert, so ist es derzeit (wieder) Italien. UNHCR hat allein dort heuer schon mehr als 115.000 von insgesamt über 165.000 registriert.

Auch in Österreich verändern sich Asylzahlen extrem. Heuer gibt es insgesamt weniger Anträge als im vergangenen Jahr. Das liegt vor allem auch daran, dass es kaum noch welche von indischen und tunesischen Staatsangehörigen gibt (siehe Grafik).

Im ersten Halbjahr kaum Veränderungen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 gab es dagegen bei syrischen und marokkanischen Staatsangehörigen. Weniger waren es bei afghanischen, was aber relativ ist – bei ihnen hat die Zahl der Verfahrenseinstellungen jene der Anträge zuletzt übertroffen. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Mehrheit Österreich nur noch als Transitland betrachtet.

Auch das wäre andererseits aber ein starkes Argument für eine weitgehende Vergemeinschaftung der Asylpolitik in der EU: Irgendein Land ist, vereinfacht ausgedrückt, immer betroffen.

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